
Kabelführung begünstigt Kurzschluss
Am sehr frühen Morgen bemerkt eine Krankenhausmitarbeiterin Rauch. Es brennt in einem Nebenraum, in dem eine Bodenreinigungsmaschine abgestellt und gerade zum Laden der Batterie an das Stromnetz angeschlossen ist. Das Gerät wird später im Elektrolabor des IFS untersucht. Es gibt einen deutlich erkennbaren Schadenschwerpunkt, in dem das Kunststoffgehäuse größtenteils verbrannt ist. In diesem Bereich verlaufen zwei elektrische Kabel, die durch einen Kurzschluss mit Lichtbogenüberschlag durchtrennt wurden, wie Bild 2 zeigt.

Im weiteren Verlauf der Untersuchung zerlegt der Gutachter das Reinigungsgerät. Beim Öffnen des Batteriefaches wird deutlich, dass es sich bei den durchtrennten Kabeln um das Plus- und das Massekabel der Batterie handelt. Letzteres ist unbeschädigt. Aus dem Batteriefach werden die Kabel durch eine Aussparung im Aluminiumrahmen herausgeführt. Korrespondierend mit den Kurzschlussspuren an den Kabeln gibt es an dieser Stelle auch am Aluminiumrahmen markante Schmelzspuren mit Substanzverlust.

Außer der verbrannten Reinigungsmaschine steht dem Gutachter auch ein Vergleichsgerät zur Verfügung, das er vom Hersteller erhalten hat. So kann er die Kabelführung genau ansehen und stellt fest, dass die Kabel im ermittelten Kurzschlussbereich beim Schwenken der handgeführten Reinigungsmaschine stark beansprucht werden. Auf diese Weise wurde bei dem betroffenen Gerät die Kabelisolierung beschädigt. Ist diese bei einer elektrischen Leitung nicht mehr intakt, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Kurzschluss auftritt. Um die Entstehung weiterer Schäden zu verhindern, hat das IFS den Hersteller über die problematische Kabelführung informiert.
