Die geöffnete Leichtbauwand von der Küche aus betrachtet.

Geräusche aus der Elektroverteilung

Aus der Elektro-Unterverteilung in seiner Küche hörte ein Mieter Knistergeräusche. Er öffnete die Blechtür und schaltete alle Leitungsschutzschalter sowie den Fehlerstromschutzschalter aus. Dabei sah er links unten durch Öffnungen in der Kunststoffverkleidung Lichtblitze. Das Knistern wurde nun zu einem Brummen. Der Mann schloss die Verteilertür und trat ein paar Schritte zurück. Dann sah er Feuer an der Unterverteilung. Vom Balkon aus rief er mit dem Mobiltelefon die Feuerwehr. Als er anschließend wieder in die Küche ging, brannte es bereits in der Leichtbauwand zwischen Küche und Wohnungsflur, in der sich die Verteilung befand. Zwar versuchte der Mieter mit einem Feuerlöscher, die Flammen selbst zu löschen. Doch erst die Feuerwehr hatte dabei Erfolg.

Die geöffnete Leichtbauwand von der Küche aus betrachtet.
Die geöffnete Leichtbauwand von der Küche aus betrachtet.

Als ein IFS-Gutachter später die Schadenstelle untersuchte, ließen die Brandspuren keinen Zweifel daran, dass das Feuer in der Elektro-Unterverteilung entstanden war. Von dort aus hatte es sich in der Leichtbauwand bis zur Zimmerdecke ausgebreitet. Der Gutachter asservierte die Verteilungseinbauten für eine Laboruntersuchung. Er habe die ersten Flammen links unten in der Unterverteilung gesehen, hatte der Mieter angegeben. Und damit übereinstimmend war auch bei der Untersuchung vor Ort ein Schwerpunkt zu sehen gewesen. Im Labor nahm der Gutachter die Verteilungseinbauten aus diesem Bereich näher in Augenschein und fand Schmelzspuren an einer dort montierten Stromschiene.

Die Dreiphasen-Stromschiene ist links von der Isolation freigebrannt (Markierung).
Die Dreiphasen-Stromschiene ist links von der Isolation freigebrannt (Markierung).

An dieser Stelle hatte es demnach einen Kurzschluss gegeben. Durch die hohen Temperaturen, die dabei auftreten, gerieten brennbare Materialien in der unmittelbaren Umgebung in Brand, und das Feuer breitete sich aus. Der Mieter berichtete von einem Schaden an der Unterverteilung, der wenige Monate vor dem Feuer aufgetreten war. Bei der Reparatur wurde unter anderem die Stromschiene ausgetauscht, an der es nun einen Kurzschluss gegeben hatte. Der Monteur der Elektrofirma hatte die Dreiphasen-Stromschiene nicht fachgerecht gekürzt bzw. verarbeitet und somit den Brand verursacht.

Makroaufnahme der Schmelzperlen an einer Stromschiene
Makroaufnahme der Schmelzperlen an einer Stromschiene