„Im Interesse der öffentlichen Sicherheit“

Viele Hersteller rufen Lithium-Akkus wegen Brand- und Explosionsgefahr zurück

Mit dem Rückruf seines neuen Smartphones „Note 7“ hat Samsung jüngst wochenlang Schlagzeilen gemacht. Im Internet kursieren diverse Videos, die das Gerät in Flammen zeigen. Doch der südkoreanische Hersteller steht mit dem Problem nicht allein da: Toshiba tauscht bestimmte Notebook-Akkus aus, die zwischen Juni 2011 und Januar 2016 verkauft wurden. „Zu Ihrer persönlichen Sicherheit sollten Sie den Akku aus Ihrem PC entfernen“, empfiehlt Sony manchen Kunden, die einen Computer aus der VAIO SVE-Serie besitzen. Auf der Internetseite des Herstellers kann man prüfen, ob das eigene Gerät betroffen ist. Lenovo tauschte „im Interesse der öffentlichen Sicherheit“ bereits 2014 Akkus seines beliebten „ThinkPad“-Notebooks und erweiterte den Rückruf im vergangenen Jahr noch einmal. Auch „HP“ startete im zurückliegenden Sommer eine weltweite Rückrufaktion für verschiedene Notebook-Akkus.

Aus unserem Video-Beitrag: Der Akku eines Multicopters beginnt zu brennen.
Aus unserem Video-Beitrag: Der Akku eines Multicopters beginnt zu brennen

Klar muss sein: Es geht nicht um Notebooks, Smartphones oder bestimmte Hersteller. Das Problem ist der Lithium-Akku. Die Bauart ist momentan Stand der Technik und, was die Energiedichte angeht, nicht zu schlagen. Aber Lithium-Akkus nehmen generell eine falsche Behandlung übel, zum Beispiel Kälte oder Tiefentladungen. In einem Video auf unserer Internetseite zeigen wir Akku-Explosionen und erklären, was man tun kann, um sie zu vermeiden.

Die generelle Brandgefahr ist der eine Punkt, fehlerhafte Akkus, wie die aus den oben genannten Produkten, ein anderer. Weil die Zahl der Rückrufe so groß ist und die meisten davon es nicht bis auf die Titelseiten schaffen, bleibt dem IFS nur die Empfehlung, eine gelegentliche Internetrecherche vorzunehmen. Lithium-Akkus sind heute in den meisten mobilen Geräten verbaut, die viel Energie benötigen, zum Beispiel E-Fahrräder, Staubsaugroboter und Spielzeug-Drohnen.

Eine kleine Recherche vor dem Fest

Es lohnt sich zu prüfen, ob ein Gerät mit Lithium-Akku, das Sie kaufen möchten oder schon besitzen, bereits durch Brandschäden aufgefallen ist. Offizielle Warnungen und Rückrufe findet man im Produktsicherheitsportal der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin oder zum Beispiel auf der Internetseite produktrueckrufe.de.

Gerade jetzt vor Weihnachten bietet es sich an, die Geschenke einmal unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten, denn viele der betroffenen Produkte stehen ganz oben auf den Wunschlisten. So hat das IFS vor Kurzem beispielsweise einen Brandschaden an einem so genannten „Hoverboard“ untersucht. Der junge Besitzer hatte noch nicht einmal die Gelegenheit, sein neues Spielzeug zu benutzen, denn schon beim ersten Aufladen ging der Akku im Wohnzimmer in Flammen auf. Es stellte sich heraus, dass die Brandgefahr bekannt war und es für das Hoverboard bereits einen offiziellen Rückruf gab. Ausführlich stellen wir den Fall hier vor.