Ein programmierter Brandausbruch

Am frühen Vormittag fiel in einem landwirtschaftlichen Betrieb die PV-Anlage auf dem Dach der Maschinenhalle aus. Das konnte man später anhand des Monitorings nachvollziehen. Der Grund dafür war ein Brand in der Trafostation, die sich in einer Einhausung in der Nähe der Halle befand.

Über die Trafostation wurde die Energie der PV-Anlage ins elektrische Netz eingespeist. Beides war etwa anderthalb Jahre zuvor installiert worden und hatte bis dahin ohne erkennbare Probleme gearbeitet.

Das Feuer blieb auf die Trafostation begrenzt und dort auf den Bereich, in dem zwei Erdkabel an Lastschaltleisten angeschlossen waren. Bei der Untersuchung der Brandstelle stieß der Gutachter auf einen Installationsfehler, der das Feuer verursacht hat:

Die Klemme, an der dem Spurenbild nach der Brand entstanden war, war nicht fest genug angezogen worden. Dadurch hatte sich ein zu hoher Übergangswiderstand gebildet, der zur Erwärmung führte, bis schließlich die Kabelisolation in Brand geriet. In der Folge kam es zu einem Lichtbogenkurzschluss, und das Feuer breitete sich weiter aus.

Auch an anderen Stellen fand der Gutachter Mängel, die eine unfachmännische oder zumindest nachlässige Ausführung der Elektroinstallation belegten. So waren unter anderem weitere Klemmen unterschiedlich stark angezogen worden. In der Maschinenhalle, in der sich die Wechselrichter befanden, liefen die Erdkabel nicht senkrecht in die Sammelschienenklemmen, und einige Adern waren dadurch verkantet. Auch an dieser Stelle hätte es zum Brandausbruch kommen können.

Nachlässigkeit bei der Elektroinstallation ist buchstäblich brandgefährlich. Ein Fehler kann sich sofort zeigen – zum Beispiel durch einen Kurzschluss -, oder wie in diesem Fall als programmierte Brandstelle eine lange Zeit unbemerkt bleiben.