Bauleitung unterschätzt Korrosionsgefahr
Innerhalb kurzer Zeit gab es in einem Neubau mehrere Rohrbrüche an der Heizungsinstallation. Die betroffenen C-Stahlrohre lagen in einem Rohrkanal in der Betonsohle des Gebäudes. Mit dem Auftrag, die Schadenursache festzustellen, erhielt das IFS einen Rohrabschnitt, Fotos von der Schadenstelle sowie Kopien von Baubesprechungsprotokollen.
Auf den Bildern war deutlich der starke Korrosionsangriff auf die Rohre zu erkennen. Am Asservat zeigte sich im Labor, dass ausschließlich Außenkorrosion das Rohr zerfressen hatte. Es musste also über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit auf die Heizungsrohre eingewirkt haben. Anzeichen von Undichtigkeiten im Rohrkanal, in einer Trink- oder Abwasserleitung gab es nicht. In den Prüfprotokollen fand der Gutachter schließlich den entscheidenden Hinweis:
In der Bauphase war Regenwasser ins Gebäude eingedrungen. Im Protokoll stand sogar, dass sich dieses „vorzugsweise in den Installationskanälen verteilt haben“ musste. Dennoch hatte die Bauleitung keine Trocknungsmaßnahmen veranlasst. Offenbar hatte sie das Schadenpotential vollkommen falsch eingeschätzt. Mit dem Regenwasser im Rohrkanal war ein Korrodieren der C-Stahlrohre unausweichlich.