
Gutachter empfiehlt Leitungsaustausch
Während einer Zeitspanne von etwas mehr als einem Jahr entstanden in einem Wohnhaus vier Leitungswasserschäden. In allen Fällen lag Lochkorrosion vor, und immer war die Warmwasserleitung im Bereich der Zirkulationsleitung betroffen. Einer der beschädigten Leitungsabschnitte wurde im IFS-Labor untersucht. Es handelte sich um ein Kupferrohr, in dem sich etwa mittig ein kleiner Wanddurchbruch befand.

Der Gutachter trennte das Asservat auf und untersuchte die Innenseite. Werden Kupferrohre von Wasser durchströmt, bildet sich mit der Zeit eine Deckschicht, die das Material schützt. In Kaltwassersystemen entsteht gewöhnlich eine grünliche, in Warmwassersystemen eine gelbliche Schicht. Auf dieser Rohrinnenwand wurde jedoch eine grüne Deckschicht vollflächig von einer gelben überlagert. Im Bereich des Wanddurchbruchs war das Material grubenartig abgetragen. Daneben gab es in Längsrichtung weitere Stellen, an denen das Material zum Teil abgetragen, dann aber erneut mit einer Deckschicht überzogen worden war.

Ein solches Bild ist charakteristisch für Erosionskorrosion. Dabei kommt es lokal zu einem kontinuierlichen, grubenartigen Materialabtrag und einer anschließenden erneuten Deckschichtbildung. In der Folge entsteht eine lokale Reduzierung der Materialstärke und schließlich eine Zerstörung der Leitung. Um ein solches Schadenbild zu erhalten, muss es in der Leitung Turbulenzen gegeben haben, also wechselnde Strömungsbedingungen mit zeitweise zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten. Dem Untersuchungsergebnis nach, rechnete der Gutachter mit weiteren Schwachstellen in der Zirkulationsleitung und riet zum Austausch.
