Zunächst steht der Sportwagen, dann die Werkstatt in Flammen
Ein lauter Knall, dann schließen Flammen aus dem Dach einer Autowerkstatt empor. Mitarbeiter eines benachbarten Unternehmens wollen hinüberlaufen, da sehen sie den Inhaber aus der Werkstatt rennen und wieder hinein. Der Mann erliegt später seinen schweren Brandverletzungen. Das IFS wurde in diesem Fall mit der Ursachenermittlung beauftragt. In der ausgebrannten Werkstatt erzählen die Brandspuren, was am Unglückstag geschehen war:
Der Inhaber hatte allein in der Werkstatt gearbeitet. Auf der Hebebühne befand sich ein italienischer Sportwagen, dessen Hinterachse er lösen wollte. Die sechs Schrauben links hatte er bereits entfernt, ebenso wie fünf auf der rechten Seite. Die Bilder zeigen die Unterseite des Wagens, der zur weiteren Untersuchung ins Freie gebracht wurde. Rechts ist noch eine Schraube an der Achse eingedreht. Offenbar saß diese Schraube so fest, dass der Handwerker sie mit einem Schweißbrenner erhitzen wollte, um sie zu lösen.
Der Handbrenner des Schweißgerätes wurde bei der Untersuchung im Brandschutt im Bereich der Hinterachse gefunden. Am Schadentag muss die Flamme des Schweißbrenners brennbare Bauteile des Sportwagens entzündet haben. Möglicherweise hat sie auch eine der Kraftstoffleitungen erfasst, die bei diesem Modell ganz in der Nähe der Befestigungsschrauben der Hinterachse verlaufen. Für sogenannte feuergefährliche Arbeiten gibt es eine ganze Reihe von Sicherheitsvorschriften, zum Beispiel im Kapitel 2.26 der DGUV-Regel 100-500. Unter anderem muss brennbares Material aus dem Arbeitsbereich entfernt oder abgedeckt werden. In der Praxis werden diese Vorschriften häufig verletzt. Immer wieder kommt es darum zu Brandschäden oder sogar, wie hier, zur Tragödie.