
Mehrere Klassenräume stehen unter Wasser
Bei einem Kontrollgang durch das Schulgebäude stößt ein Hausmeister auf einen umfangreichen Schaden: Mehrere Klassenräume stehen unter Wasser. Die Leckage befindet sich in der abgehängten Decke. Dort ist an einem Heizregister in der Fernwärmeleitung ein Anschlussröhrchen undicht. Als die IFS-Gutachterin, die mit der Ermittlung der Schadenursache beauftragt wurde, sich die Schadenstelle ansah, war das geschädigte Röhrchen samt den Überwurfverschraubungen, zwischen denen es montiert gewesen war, bereits ausgetauscht worden.

Eine Laboruntersuchung sollte klären, wie es zu dem Schaden kommen konnte. Die gesamte Anlage war erst zwei Jahre zuvor neu installiert worden. Das Anschlussröhrchen war gebrochen doch das war erst beim Ausbau geschehen, wie die Untersuchung zeigte. Interessanter war ein Loch, das sich dicht an einer der Verschraubungen befand. An dieser Stelle war das Material auf der Innenseite durch Erosionskorrosion abgetragen worden, bis schließlich die Wand durchbrochen wurde und Wasser auslief.

Das knapp 0,4 mm dünnwandige Röhrchen aus Aluminium ist an dieser Stelle für eine Fernwärmeinstallation nicht geeignet und auch nicht dafür vorgesehen. Das hätte der ausführende Fachbetrieb selbstverständlich wissen müssen und dieses Bauteil nicht verwenden dürfen. Der weiche Werkstoff des Röhrchens sowie dessen extreme Dünnwandigkeit führten zur Erosionskorrosion im Bereich der Querschnittsänderung am Überwurf, wo Turbulenzen im Heizungswasser auftraten. Die Gutachterin empfahl dringend, auch alle anderen Anschlüsse auszutauschen, die mit Aluminiumröhrchen ausgeführt worden waren.
