Eingequetschtes Kabel setzt Flurförderfahrzeug in Brand
Bei der Arbeit mit einem Flurförderfahrzeug in einer Halle bemerkte der Fahrer plötzlich Funken, einen Blitz und schließlich offene Flammen im Bereich des Batteriefaches, als er die Gabel der sogenannten „Ameise“ absenkte. Der Mann rief daraufhin einen Techniker, und dieser löschte das brennende Fahrzeug mit einem Pulverlöscher. Ein IFS-Gutachter sollte klären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Als er die Schadenstelle besichtigte, war die Batterie der Ameise bereits ausgetauscht worden. Sie war außerdem vom Löschpulver gereinigt worden und bereits wieder – voll funktionstüchtig – in Betrieb. Dennoch waren ein paar aufschlussreiche Spuren geblieben:
Das zweiadrige Kabel der alten Fahrzeugbatterie, das von den beiden Batteriepolen zu einem Stecker im Batteriefach der Ameise führte, war stark gequetscht und die Isolierung mechanisch beschädigt. An dieser Stelle hatte es einen Kurzschluss gegeben, der den anschließenden Brand auslöste. Mit einer Akkuladung waren maximal zwölf Stunden Fahrzeugbetrieb möglich. Darum wurde die Batterie regelmäßig von den Mitarbeitern selbst ausgetauscht. Dafür musste das Kabel vom Stecker im Batteriekasten gelöst und die Batterie anschließend mit einem Kranarm herausgehoben werden. Eine frisch geladene Batterie wurde auf gleiche Weise hineingehoben und wieder angeschlossen.
Der Gutachter rekonstruierte diesen Vorgang und stellte fest, dass dabei das Kabel aus dem Batteriekasten heraushing, wenn man es nicht sorgfältig hineinlegte. Es entstand eine Schleife im Hubweg des Gabelelements. Wenn letzteres abgesenkt wurde, wurde das Kabel zwischen der Gabel und dem Fahrzeugrahmen eingeklemmt. Genau das hatte am Schadentag zum Feuer geführt. An einem Stahlelement der Hubgabel fand der Gutachter an der entsprechenden Stelle eine Schmelzspur. Den Mitarbeitern war bekannt, dass sie beim Batteriewechsel auf das Kabel achten mussten. Doch am Schadentag war jemand diesbezüglich unachtsam gewesen.