Das Feuer ist im Anbau entstanden (Pfeil) und hat dann auf das Wohnhaus übergegriffen.

Zwei Handwerker und 150 Feuerwehrleute

Der Tag begann mit Arbeiten an der Heizungsanlage und endete mit dem Einsatz mehrerer Feuerwehren. Schweißen gehört nicht ohne Grund zu den sogenannten feuergefährlichen Arbeiten. Die Heizungsanlage eines Wohnhauses, zu der ein Festbrennstoffofen gehörte, befand sich im Anbau des Gebäudes. Am Schadentag stellten zwei Handwerker eine Leckage am Pufferspeicher fest, während sie an der Heizung arbeiteten. Das Dämm-Material des Speichers wurde zum Teil entfernt, ein Schweißgerät geholt und eine erste Undichtigkeit verschlossen. Es gab noch eine zweite, größere Beschädigung am Speicher, auf die ein Stahlblech geschweißt werden musste, um sie zu verschließen.

Das Feuer ist im Anbau entstanden (Pfeil) und hat dann auf das Wohnhaus übergegriffen.
Das Feuer ist im Anbau entstanden (Pfeil) und hat dann auf das Wohnhaus übergegriffen.

Dabei geriet das Dämm-Material des Pufferspeichers durch einen Schweißfunken in Brand. Löschversuche der Handwerker mit einem Handfeuerlöscher blieben ohne Erfolg; die Feuerwehr musste anrücken. Allerdings war an dem Gebäude, das zu einem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb gehörte, die Löschwasserversorgung nicht gegeben. Während die Flammen auf das Wohnhaus übergriffen, pendelten zehn Tanklastfahrzeuge zur Brandstelle, um genügend Wasser herbeizuschaffen. Mehrere Feuerwehren kämpften mit etwa 150 Einsatzkräften bis in die Nacht um das Haus, an das sich mehrere kleine Nebengebäude anschlossen. Dazu gehörte auch ein Strohlager, in dem noch am Folgetag Flammen aufloderten und einen weiteren Feuerwehreinsatz erforderlich machten.

Beim Blick durch das Fenster in den Anbau sieht man eine der Schweißstellen am Pufferspeicher.
Beim Blick durch das Fenster in den Anbau sieht man eine der Schweißstellen am Pufferspeicher.

Das Bild oben zeigt den Blick in den kleinen Anbau, in dem die Heizungsanlage stand. Rechts (IST SPÄTER RECHTS) sieht man den Fußboden neben dem Pufferspeicher. Dort liegt noch die Schweißermaske, und nicht weit davon entfernt sieht man abgebranntes Holz, das in dem Anbau gelagert worden war. Der kleine Raum war mit den Komponenten der Heizungsanlage schon reichlich vollgestellt. Dort Schweißarbeiten durchzuführen, war sicherlich eine Herausforderung. Wegen des hohen Zerstörungsgrades konnte das IFS nicht mehr feststellen, welche Sicherheitsmaßnahmen die Handwerker am Schadentag durchgeführt hatten. Da das Brandrisiko bei Schweißarbeiten generell hoch ist, sind auch die Sicherheitsanforderungen hoch, die z.B. in der DGUV-Regel 500 gefordert werden. Unter anderem muss brennbares Material entweder aus dem Gefahrenbereich entfernt oder zum Beispiel mit Mineralfaserplatten- oder Decken geschützt werden. Was auch immer die Handwerker am Schadentag getan haben, um eine Brandentstehung zu verhindern – es war offensichtlich nicht ausreichend.

Im Brandschutt liegen die Schweißermaske und auch angebranntes Holz, das im Anbau gelagert war.
Im Brandschutt liegen die Schweißermaske und auch angebranntes Holz, das im Anbau gelagert war.