Zwischen den beiden Dachsparren ist das Feuer entstanden.

Zigarettenpause auf dem Dach

Am späten Nachmittag bemerkte ein Anwohner Rauch auf dem Dach eines entstehenden Neubaus. Er rief die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer auf einen kleinen Bereich des Daches eingrenzen. Auf dem ersten Foto ist dieser Brandbereich zu sehen, der von zwei Dachsparren eingefasst wird. Die Dachlatten und die Dämmung, die sich dazwischen befunden haben, sind verbrannt. Bei Bränden dieser Art sind oft Heißarbeiten die Ursache. Wenn die Flamme eines Gasbrenners einen Glimmbrand verursacht, wird das von den Arbeitern häufig nicht bemerkt. Bis ein solches Feuer durch Flammen offensichtlich wird, können Stunden vergehen.

Bild aus der frühen Brandphase
Bild aus der frühen Brandphase

So ähnlich war auch dieser Brand entstanden. Allerdings war die Ursache eine andere: Am Schadentag waren auf der Baustelle verschiedene Arbeiten erledigt worden. Unter anderem hatte ein Dachdecker Firstpfannen aufgebracht. Heißarbeiten wurden allerdings nicht durchgeführt. Die elektrotechnische Installation des Gebäudes stand noch nicht unter Spannung, und auch alle anderen denkbaren Brandursachen konnte der ermittelnde IFS-Gutachter ausschließen. Was blieb, war eine häufige Brandursache, die sowohl im beruflichen wie auch im privaten Bereich immer wieder unterschätzt wird: eine Zigarette.

Das Dach steht zum Teil in Flammen.
Das Dach steht zum Teil in Flammen.

Auf dem Dach waren Holzfaserplatten verbaut. Eine weggeworfene Zigarette kann einen Glimmbrand an diesem Material verursachen. Das hat das IFS mehrfach getestet. Das dritte Foto dieses Beitrages zeigt einen solchen Brandversuch. Der Glimmband kann sich über Stunden an der Oberfläche ebenso wie in der Platte ausbreiten bevor ein Flammenbrand entsteht. Im hier beschriebenen Fall hatte es zwischen den letzten durchgeführten Dacharbeiten und der Brandentdeckung sogar geregnet. Aber ein Glimmbrand in der Holzfaserplatte wird durch einen Regenschauer nicht unbedingt gelöscht.

Brandversuch des IFS
Brandversuch des IFS