Zählertausch mit Folgen
Im Sommer ließ der Stromversorger in einem Einfamilienhaus einen Zähler austauschen. Der beauftragte Fachmann hatte offenbar seine Mühe damit gehabt, wie der Hausbesitzer später berichtete: Der Mann habe einen Zähler ein- und dann wieder ausgebaut, um schließlich einen anderen einzubauen. Über den Zähler wurde ausschließlich eine elektrische Zusatzheizung mit Strom versorgt. Etwa vier Wochen nach dem Tausch – der Sommer neigte sich dem Ende zu – begann der Hauseigentümer die Heizung wieder zu nutzen. Über eine Zeitschaltuhr wurde sie am frühen Morgen für zwei Stunden in Betrieb genommen.
Zwei weitere Wochen später wurde der Hauseigentümer durch laute Geräusche geweckt, etwa eine halbe Stunde nachdem die Zusatzheizung angesprungen war: Auf der Suche nach der Ursache entdeckte er Rauch an der Elektroverteilung im Erdgeschoss und nach dem Öffnen des Zählerschrankes Flammen am linken der beiden Stromzähler – an dem, den der Stromversorger hatte austauschen lassen. Mit einem hastig vom Nachbarn geborgten Pulverlöscher konnte er das Feuer selbst löschen.
Der IFS-Gutachter, der später die Schadenursache ermitteln sollte, stellte einen Brandschwerpunkt an den Anschlussklemmen des Zählers fest. Der Bedienungsanleitung konnte er entnehmen, dass es der Außenleiter L2 auf der Abgangsseite war, dessen Klemmverbindung bei der Laboruntersuchung gelöst vorlag. Sie hatte sich im Brandverlauf lösen können, weil der Monteur beim Herstellen der Klemmverbindung die Leitungsisolation mit eingeklemmt hatte. Das war auch an der weniger weit eingedrehten Klemmschraube zu erkennen. In der Folge hatte sich ein Übergangswiderstand gebildet; es kam zur Erhitzung der Kontaktstelle und schließlich zum Brandausbruch – ein typischer Installationsfehler, der sich allein mit Sorgfalt verhindern lässt.