Der günstige Akku zahlte sich nicht aus
Sein Notebook stand auf dem Esszimmertisch und war zum Laden angeschlossen, als ein Mann mit seinem Sohn das Haus verließ, um zum Fußball zu gehen. Seine Frau war die erste, die das Gebäude etwa anderthalb Stunden später wieder betrat: Als sie von einem Spaziergang mit dem Hund nach Hause kam, wartete eine unangenehme Überraschung auf sie. Zum Glück war das Feuer im Esszimmer zu diesem Zeitpunkt bereits von selbst erloschen. Allerdings befand sich der Raum in einem stark veränderten Zustand, wie das Foto zeigt. Auch andere Zimmer wurden durch Ruß und Rauchgasniederschläge massiv verunreinigt.
Auf dem ersten Bild deutet ein Brandtrichter an der Wand auf den Ausgangspunkt des Feuers, das während der Abwesenheit der Familie entstanden war. Das haben wir mit Markierungen und einem Pfeil verdeutlicht. Was sich an dieser Stelle befunden hatte, auf die der Pfeil deutet, zeigt das zweite Foto: Der Brand war zweifellos vom Notebook ausgegangen, wie ein IFS-Gutachter bei der Untersuchung vor Ort feststellte. Die Ausbruchsstelle weiter einzugrenzen, war anhand des Spurenbildes kein Hexenwerk: Schon beim Blick auf die Tastatur ist zu sehen, dass es einen Schadenschwerpunkt gibt – und zwar in dem Bereich, in dem der Akku verbaut war.
Ein Blick auf die Unterseite des Gerätes zeigt dies noch deutlicher: Von den sechs Zellen des Akkupacks waren zwei aufgeplatzt. Eine der Zellen war demnach thermisch durchgegangen, und durch die dabei entstehende Hitze ging auch eine benachbarte Zelle durch. Dieses Bild ist den Brandursachenermittlern des IFS mittlerweile vertraut, weil immer wieder Brände durch Lithium-Akkus verursacht werden. Besonders heikel ist dabei die Ladephase. Sehen Sie dazu auch unseren Videobeitrag (LINK). In diesem Fall handelte es sich nicht um den Original-Akku des Nootebooks. Der Besitzer hatte den Akku – nach eigener Angabe sehr kostengünstig – bei einem großen Internethändler gekauft. Ein Schnäppchen, das am Ende ausgesprochen teuer wurde.