Wasserschaden trotz intakter Komponenten
Schimmel in einem Wohnhaus. Die Suche nach der Feuchtigkeitsquelle führt ins Badezimmer, das mit einer Whirlpoolwanne ausgestattet ist. An der Wanne gibt es eine interessante Zusammenstellung von Armaturen: Auf einer Montageschiene, die von einer Fliese kaschiert wird, sind zwei Einhebelmischkartuschen und ein Brauseschlauch installiert. Es fällt auf, dass es sowohl an der Montageschiene als auch an den Klemmringverschraubungen, den flexiblen Anschlussschläuchen und anderen Bauteilen Verfärbungen und Ablagerungen von Korrosionsprodukten gibt. Alle Komponenten, die im eingebauten Zustand unter dem Fliesenspiegel lagen, sind betroffen.
Der zuständige Gutachter führt Dichtigkeitsprüfungen durch, findet aber keine Leckage. Erst als er Wasser über die Fliese auf der Montageschiene laufen lässt, tropft es auf der Unterseite. Das Wasser läuft ungehindert zwischen der Armatur und der Fliese hindurch und rinnt an den unterseitigen Anschlusskomponenten herunter.
Auf der Unterseite der Armaturen befinden sich Kunststoffdichtungen, die zur Abdichtungen runder Durchführungen geeignet sind. Die Dichtscheiben liegen auf der Unterseite der schlitzartigen Montageschiene somit nur zum Teil auf; eine vollständige Abdichtung ist nicht gegeben. Immer, wenn die Whirlpoolwanne genutzt wurde, konnte Wasser zwischen Armaturen und Fliese eindringen. Die Installation hätte so selbstverständlich nicht ausgeführt werden dürfen. Dennoch wurde sie zehn Jahre in diesem Zustand betrieben. Im Laufe der Zeit entstand eine Durchfeuchtung der Bausubstanz, die allerdings erst bemerkt wurde, als Schimmel im Haus zu sehen war.