An der linken Presshülse der Verbindung ist es zur Leckage gekommen. Wir haben den hier sichtbaren Teil des Messing-Fittings und auf dem kleinen Bild die Dimensionen der verwendeten Rohre markiert.

Zum falschen Fitting gegriffen

Vier Jahre war das Einfamilienhaus aus diesem Schadenfall alt, als an den Innenwänden Feuchtigkeit hochzog. Bei der Leckageortung fand man eine Undichtigkeit an einer Pressverbindung in der Trinkwasserleitung. Durch eine Laboruntersuchung des entsprechenden Abschnitts sollte das IFS klären, wie es zu der Leckage gekommen war. Auf dem Bild links ist der Abschnitt zu sehen: Zwei Rohre mit je 20 mm Durchmesser und 2 mm Wandstärke wurden über ein Fitting verbunden. An dem kleinen Teil des Fittinggrundkörpers, der in der Mitte zu sehen ist, fällt eine Abstufung im Außendurchmesser auf.

An der linken Presshülse der Verbindung ist es zur Leckage gekommen. Wir haben den hier sichtbaren Teil des Messing-Fittings und auf dem kleinen Bild die Dimensionen der verwendeten Rohre markiert.
An der linken Presshülse der Verbindung ist es zur Leckage gekommen. Wir haben den hier sichtbaren Teil des Messing-Fittings und auf dem kleinen Bild die Dimensionen der verwendeten Rohre markiert.

Die Leckage lag an der linken der beiden Pressverbindungen vor. Auf der Stützhülse sind Presskonturen zu erkennen, allerdings sind sie weniger stark ausgeprägt als bei der rechten Verbindung. In der Hülse gibt es ein kleines Sichtfenster, das dem Monteur ermöglicht zu prüfen, ob das Rohrende weit genug eingeschoben ist. Das ist hier der Fall. Aber warum sind die Presskonturen auf den beiden Presshülsen unterschiedlich stark ausgeprägt? Die Antwort steht auf dem Fittinggrundkörper: 20×2 – 20×2,5. Es handelt sich um ein Adapter-Fitting, das für die Verbindung zweier Rohre mit den Dimensionen 20×2 mm und 20×2,5 mm vorgesehen ist.

Die undichte Verbindung: Auf der Stützhülse zeichnen sich die Presskonturen ab, und in ihrem Sichtfenster ist zu sehen, dass das Rohrende weit genug eingeschoben wurde (Pfeil). Auf dem Fitting sind dessen Dimensionen zu lesen (roter Kasten).
Die undichte Verbindung: Auf der Stützhülse zeichnen sich die Presskonturen ab, und in ihrem Sichtfenster ist zu sehen, dass das Rohrende weit genug eingeschoben wurde (Pfeil). Auf dem Fitting sind dessen Dimensionen zu lesen (roter Kasten).

Bei einem Rohr mit einer Wandstärke von 2,5 mm ist der Innendurchmesser einen Millimeter kleiner als bei einem nur 2 mm starken Rohr – vorausgesetzt der Gesamtdurchmesser ist gleich. Im Durchmesser des Fittinggrundkörpers ist dieser Unterschied berücksichtigt. Wird aber, wie hier, ein 2 mm starkes Rohr an dem für 2,5 mm vorgesehenen Anschluss verpresst, so passen Rohr-Innendurchmesser und Fitting-Außendurchmesser nicht mehr zusammen, und die Verpressung wird zu schwach. Früher oder später entsteht eine Leckage. Der Hersteller hatte einige Jahre zuvor die Rohrdimensionen seines Pressverbindungssystems von 20×2,5 auf 20×2 geändert. Damit alte Installationen weiterhin repariert werden konnten, bot er Adapterfittings an. Hier hat der Monteur aber zwei „aktuelle“ Rohre mit einem solchen Adapter verbunden. Er hat einfach zum falschen Bauteil gegriffen und es nicht bemerkt. Solche Fehlgriffe passieren immer wieder. Am besten werden sie bereits bei der Vorbereitung der Arbeiten im Installationsbetrieb verhindert. Lesen Sie dazu unseren Report-Beitrag. (http://www.ifs-ev.org/ordnung-im-lager-gehoert-zum-handwerk/)

Im Querschnitt durch das Fitting ist der geringere Innen- und Außendurchmesser des Grundkörpers auf der linken Seite zu erkennen.
Im Querschnitt durch das Fitting ist der geringere Innen- und Außendurchmesser des Grundkörpers auf der linken Seite zu erkennen.