Vom Defekt zum Brandausbruch
Der Wäschetrockner wollte die Wäsche nicht so richtig trocknen, dabei war er gerade einmal acht Monate alt. Der Händler schickte daraufhin den Kundendienst, und dieser unternahm drei Reparaturversuche, bevor die Angelegenheit eine brenzlige Wendung nahm. Bei der dritten Reparatur hatte der Kundendienstmitarbeiter das Relais für die Heizung ausgetauscht. Nun würde alles funktionieren – mit dieser optimistischen Prognose verabschiedete er sich. Die Besitzer nahmen ihren Wäschetrockner in Betrieb. Eine Weile später rochen sie Brandrauch, der, wie sich zeigen sollte, aus der Bedienblende des frisch reparierten Trockners kam.
Das Gerät wurde später im Elektrolabor des IFS untersucht. Es gab einen Brandschwerpunkt hinter der Bedienblende an der Steuerungsplatine. Der Gutachter konnte die Fehlerstelle noch weiter eingrenzen, und zwar auf die Flachsteckkontakte des Relais, das der Kundendienstmitarbeiter neu eingesetzt hatte. An den Flachsteckkontakten, über die das Relais mit dem Kabelbaum des Trockners verbunden war, lag eine mangelnde Kontaktierung vor. Darum kam es an dieser Stelle unter dem Laststrom des Heizstromkreises zu einer Überhitzung.
Der Kundendiensttechniker hatte ein Relais mit einem 4,8 mm Flachstecker an das 6,3 mm breite Flachstecksystem des Kabelbaums angeschlossen. Den Kontaktfehler hatte er also mit der Wahl dieses ungeeigneten Bauteils selbst verursacht, und das hätte er als Fachmann auch wissen müssen. Leider werden bei Laboruntersuchungen immer wieder Fehler von sogenannten Fachleuten gefunden, die auf wenig Fachkompetenz oder aber auf geringe Sorgsamkeit schließen lassen.