Rauchzeichen aus Richtung Gepäckträger
Ein Elektrofahrrad aus dem Angebot stand für Probefahrten in einem Baumarkt. Eines nachts löste die Einbruchmeldeanlage aus, weil von dem Gepäckträgerakku des Rades Rauch aufstieg. Als die Polizei und die Feuerwehr eintrafen, war bereits alles wieder ruhig. Auf dem Überwachungsvideo war lediglich zu sehen, wie vom Akkupack plötzlich für einige Sekunden Rauchwolken ausgingen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Akku nicht geladen.
Gemeinsam mit einem Techniker des chinesischen Akkuherstellers untersuchte ein IFS-Gutachter den Akkupack später im Elektrolabor des Institutes: Im geöffneten Gehäuse war ein klar begrenzter Brandschwerpunkt im Bereich einer Platine der Ladesteuerung zu erkennen. An den Akkupacks von Elektrofahrrädern kommt es gelegentlich zu Bränden, wenn einer oder mehrere der Lithium-Akkuzellen thermisch durchgehen. In diesem Fall waren die Akkuzellen jedoch nicht Ursache des Schadens.
Das dritte Foto zeigt ein Bruchstück der verbrannten Platine, die vor einen baugleichen Akkupack gehalten wird. Der Gutachter konnte auf der Platine einen Schadenschwerpunkt an einer Lötstelle lokalisieren. Wir haben sie auf der verbrannten Platine eingekreist und beim Vergleichsmodell mit Pfeil 1 gekennzeichnet. Daneben gibt es eine Kupferschmelzperle (Pfeil 2) auf einer Leiterbahn. Kupfer schmilzt bei 1085 °C. Ohne Zweifel hatte ein technischer Defekt auf der Platine den Vorfall verursacht. Um einen möglichen Serienschaden erkennen zu können, empfahl der Gutachter, die Lötstellen mehrerer Akkupacks während der Lade- und Entladevorgänge thermisch zu überwachen.