Wenn der Stecker passt, aber die Ladespannung nicht

Der Alarm des Rauchmelders riss eine Frau morgens um drei aus dem Schlaf. Es brannte im Keller des Hauses. Vom Keller gab es eine Verbindung zur Garage, wo unter anderem ein E-Scooter stand. Das Fahrzeug hatten die Besitzer mit einer zusätzlichen Leuchte ausgestattet.

Der E-Scooter ist mit einer zusätzlichen LED-Leuchte ausgestattet.
Der E-Scooter ist mit einer zusätzlichen LED-Leuchte ausgestattet.

Am Abend vor der Brandentstehung hatte jemand den Akkupack der Leuchte an ein Ladegerät angeschlossen – allerdings nicht an das richtige. Das Ladegerät gehörte zu dem E-Scooter und arbeitete mit einer Ladespannung von 36 V. Die Akkus der Leuchte hätten hingegen mit einer Spannung von 8,4 V geladen werden müssen.

Durch die zu hohe Ladespannung kam es in den Lithium-Ionen-Zellen des Leuchtenakkus zum Defekt und in der Folge zum thermischen Durchgehen. Wie so etwas aussieht, sehen Sie in diesem Videobeitrag am Beispiel eines Elektrofahrrades.

Die Akkupacks des E-Scooters und der Leuchte sind mit Ladebuchsen dieser Bauart ausgestattet.
Die Akkupacks des E-Scooters und der Leuchte sind mit Ladebuchsen dieser Bauart ausgestattet.

Zufällig hatten die Akkupacks des E-Scooters und der Leuchte baugleiche Anschlüsse. Dass der Stecker passt, heißt allerdings nicht unbedingt, dass auch die technischen Parameter zusammenpassen. Bei Lithium-Ionen-Akkus besteht im Falle eines technischen Defektes Brandgefahr. Darum ist es bei diesem Akkutyp besonders wichtig, zum Laden ausschließlich ein geeignetes Ladegerät zu verwenden.

In unserem Akku-Dossier erläutern wir, was bei einem Defekt in einer Lithium-Ionen-Akkuzelle geschieht und haben die wichtigsten Hinweise zur Schadenprävention zusammengestellt. (is)

Im Brandschutt lagen der mehrere defekte Lithium-Akkuzellen und das angeschmolzene Ladegerät.
Im Brandschutt lagen der mehrere defekte Lithium-Akkuzellen und das angeschmolzene Ladegerät.