Spiel verloren, Schaden gefunden
Tief enttäuscht wegen der Niederlage und des drohenden Abstiegs seiner Mannschaft, trat ein Fußballer auf dem Weg in den Umkleideraum gegen die Fliesen im Vereinsheim. Sein Wutausbruch hinterließ deutliche Spuren und legte vollkommen unerwartet einen umfangreichen Schaden frei: Die Wände waren durchfeuchtet. Bis zu diesem Zeitpunkt war niemandem etwas Ungewöhnliches aufgefallen. Nun aber entdeckte man nicht nur die Schäden in den geöffneten Wänden, sondern auch Schimmelbefall hinter den Möbeln im Vereinsbüro und im Umkleideraum des Schiedsrichters.
Bei der Leckageortung stieß man an einer im Fußbodenaufbau liegenden Warmwasserleitung auf eine undichte Schiebehülsenverbindung. Der Leitungsabschnitt wurde im IFS untersucht: An der Stützhülse der Verbindung war das Messing muldenartig abgetragen. Zudem fielen zwei in Längsrichtung verlaufende, stark geschädigte Bereiche ins Auge. Auf der Innenseite des Mehrschichtverbundrohres gab es zwei ebenfalls in Längsrichtung verlaufende Kerben. Sie waren bei der Montage entstanden, als das Rohrende aufgeweitet wurde, um es auf die Stützhülse des Fittings schieben zu können. Dabei muss der Installateur ein Aufweitwerkzeug benutzt haben, das nicht symmetrisch öffnete.
Die erstellte Verbindung war von Anfang an undicht. Allerdings konnte lange Zeit nur eine geringe Wassermenge austreten, so dass sich der Schaden sehr langsam entwickelte. Die Installation lag neun Jahre zurück. Dass die Fehlerstelle vor der Inbetriebnahme nicht bemerkt wurde, wies auf eine fehlende oder nicht richtig durchgeführte Druckprüfung hin. Weitere Montagemängel, die jedoch noch nicht zu Schäden geführt haben, zeigten, dass die Installation nicht sorgfältig erstellt wurde.