Kopfhörerakku setzt Schlafzimmer in Brand
Weil Brandgeruch aus der Nachbarwohnung dringt, rufen Mieter die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte brechen die Wohnungstür auf und löschen das Feuer im Schlafzimmer. Bevor der Bewohner am Morgen aus dem Haus gegangen war, hatte er seine Bluetooth-Kopfhörer geladen und anschließend auf ein Wandregal im Schlafzimmer gelegt. Bei der späteren Untersuchung stellt der beauftragte IFS-Gutachter fest, dass der Brand in diesem Bereich entstanden ist. Im Brandschutt findet er die Überreste des Kopfhörers und darin eingebacken den prismatische Akkuzelle des Gerätes.
Die Laboruntersuchung zeigt, dass der Lithium-Ionen-Akku thermisch durchgegangen ist. Er ist an einem Ende aufgeplatzt, und sowohl in der Ummantelung als auch in der Kupferfolie des Energiespeichers befinden sich Löcher. Geht ein Lithium-Ionen-Akku thermisch durch, so entlädt sich die gespeicherte Energie explosionsartig. Aus diesem Grund hängt die Intensität der Reaktion stark vom Ladezustand des Akkus ab. Diesen Effekt zeigen wir hier in einem Brandversuch:
In dem voll geladenen Akku war es am Schadentag zu einem Defekt gekommen. Die Zelle ging durch, und dabei wurden der Kopfhörer und andere brennbare Gegenstände entzündet. Im weiteren Verlauf griff das Feuer auf die Vorhänge neben dem Regal über, die Scheiben der Balkontür barsten, und durch die hereinströmende Luft wurde das Feuer weiter angefacht. Brände durch Lithium-Ionen-Akkus können aus unterschiedlichen Gründen auftreten. Wie man das Risiko eines Defektes senken kann und wann es am häufigsten zur Brandentstehung kommt, erklären wir hier.