Der Warmwasserspeicher trägt an seiner Unterseite zwei Kennzeichnungen, die ihn als druckloses Gerät auszeichnen.

Fünfmal richtig und einmal falsch

In einem mehrstöckigen Bürogebäude kam es zu einem erheblichen Wasserschaden. In einer Herrentoilette im Obergeschoss war ein Warmwasserspeicher geplatzt. Die Ursache hierfür war rasch gefunden – und dennoch überraschend. Nur gute drei Wochen vorher waren in dem Gebäude sechs neue Warmwasserspeicher durch einen Fachbetrieb installiert worden. Bei solchen Kleinspeichern ist zu beachten, dass es zwei verschiedene Grundtypen gibt: Druckfeste und drucklose Speicher. Während die druckfesten dafür ausgelegt sind, dem üblichen Leitungsdruck dauerhaft standzuhalten, benötigen die drucklosen Geräte eine spezielle Art des Anschlusses und eine sogenannte Niederdruckarmatur, damit sie nicht dem Leitungsdruck ausgesetzt werden. Der Auslauf dieser Speicher ist immer offen, so dass sich kein Druck aufbaut. Beim Öffnen des Wasserhahnes wird das warme Wasser durch zuströmendes kaltes Wasser aus dem Behälter herausgedrückt und fließt dann zur offenen Entnahmearmatur.

Der Warmwasserspeicher trägt an seiner Unterseite zwei Kennzeichnungen, die ihn als druckloses Gerät auszeichnen.
Der Warmwasserspeicher trägt an seiner Unterseite zwei Kennzeichnungen, die ihn als druckloses Gerät auszeichnen.

Vermutlich war dem Installateur dieser Umstand auch bekannt. Fünf der montierten Geräte waren druckfest, und er hatte sie auch entsprechend installiert. Doch was war mit dem schadenursächlichen Gerät? Die Untersuchung im IFS-Labor zeigte, dass der Innenbehälter aus Kunststoff Merkmale einer starken Dehnungsbeanspruchung aufwies: Der sogenannte Weißbruch bewies, dass der Kunststoff über seine elastische Streckgrenze hinaus belastet worden war. Auf einer Seite war der Behälter aufgerissen, hier war das Wasser ausgetreten. Auf dem Gerät stand ein Hinweis zum Nenndruck von „0 MPA“ und der Schriftzug „Non-pressure-unit“. Auch die Bedienungs- und Installationsanleitung des Herstellers wies deutlich darauf hin, dass das Gerät keinem Wasserdruck ausgesetzt werden darf und mit einer offenen (drucklosen) Armatur zu installieren ist. Leider hatte der Monteur auch dieses Gerät – wie die übrigen fünf – so montiert, dass es dem Leitungsdruck ausgesetzt war. Warum er überhaupt ein anderes Gerät installiert hatte, ist nicht bekannt. Er hätte aber dessen Eignung überprüfen müssen. Leider hat das IFS mit dieser Schadenursache recht häufig zu tun. Auf unserer Internetseite geben wir hilfreiche Tipps, wie typische Installationsfehler zu vermeiden sind: https://www.ifs-ev.org/schadenverhuetung/service/

Der Innenbehälter ist auf einer Seite aufgerissen (Markierung). Rechts ist ein besonders ausgeprägter Riss zu erkennen (2).
Der Innenbehälter ist auf einer Seite aufgerissen (Markierung). Rechts ist ein besonders ausgeprägter Riss zu erkennen (2).

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