Gefährliche Bedienfehler

Zu den Geräten, die in den Asservatenkammern des IFS häufig zu finden sind, zählen Profi-Fritteusen aus Gastronomiebetrieben. Oft führen Bedienfehler zu Bränden und auch zu schweren Verletzungen des Personals, denn Fettbrände sind besonders gefährlich.

Ein Beispiel: Wie jeden Morgen schaltete ein Restaurantbetreiber die Fritteuse in seiner Küche ein. Das Gerät befand sich im von außen einsehbaren Bereich des Straßenverkaufs hinter einer Glasscheibe. Anschließend ging er in die Vorbereitungsküche, um Gemüse zu schneiden. Ein heftiges Klopfen an der Scheibe rief ihn wieder nach vorn zum Straßenverkauf. Ein Passant hatte Flammen gesehen und versuchte, das Küchenpersonal zu warnen. Zu diesem Zeitpunkt war die Rauchentwicklung bereits so stark, dass eigene Löschversuche nicht mehr in Frage kamen. Der Betreiber konnte sich noch ins Freie retten, und die Feuerwehr musste übernehmen.

Der Brand war vom rechten der beiden Frittierbecken ausgegangen, stellte ein IFS-Gutachter später bei der Ursachenermittlung fest. Zwei Bedienfehler hatten zu den umfangreichen Schäden in dem Restaurant geführt: Der Füllstand im rechten Frittierbecken war so niedrig gewesen, dass der Temperaturfühler nicht mit Öl bedeckt war. Er konnte demnach keine Überhitzung messen, und der Sicherheitstemperaturbegrenzer war dadurch ohne Funktion. Das Öl erreichte nicht einmal das Heizelement, sondern wurde von oben durch die Heizwendel erhitzt. Es kam zu einer starken Rauchentwicklung und schließlich zum Entzünden des Frittierfettes.

Bevor Öl in Brand gerät, bildet sich schwarzer Rauch. Das ist die letzte Chance, einen Brand zu verhindern. Wäre der Restaurantbetreiber in der Nähe des Gerätes gewesen, hätte er eingreifen und die Fritteuse ausschalten können. In den einschlägigen Regelwerken ist klar formuliert, dass Fritteusen, Fettbackgeräte und Woks im eingeschalteten Zustand nicht ohne Aufsicht betrieben werden dürfen. (is)