PPSU – die Werkstoffeigenschaften beachten

Alle Werkstoffe haben Vor- und Nachteile. Um Schäden zu vermeiden, muss man die Schwächen von Materialien kennen und berücksichtigen.

Polyphenylsulfon, kurz PPSU, gilt als Hochleistungswerkstoff, der hygienisch unbedenkliche Lösungen für die Trinkwasserinstallation bietet. Der Kunstsoff ist mechanisch sehr belastbar. Die chemische Beständigkeit, die dem Werkstoff zugeschrieben wird, hat allerdings Grenzen, die bei der Installation leicht überschritten werden können, wie eine Reihe von Leitungswasserschäden zeigen, die vom IFS untersucht wurden.

Ein Beispiel: In einem neu gebauten Einfamilienhaus kam es knapp zwei Jahre nach der Inbetriebnahme der Trinkwasserinstallation zu einem umfangreichen Wasserschaden durch ein undichtes T-Stück. Auf dem Bauteil befanden sich Reste von Montageschaum, und die Laboruntersuchung belegte, dass chemische Schädigungen zu Rissen im Werkstoff geführt hatten.

Die weißen Ablagerungen auf dem T-Stück sind Reste von Montageschaum, der in diesem Fall Risse im Werkstoff verursacht hat.
Die weißen Ablagerungen auf dem T-Stück sind Reste von Montageschaum, der in diesem Fall Risse im Werkstoff verursacht hat.

Der Hersteller weist in seinen Montagevorgaben darauf hin, PPSU-Fittings mit einer Umhüllung vor dem Kontakt mit Montageschäumen zu schützen und empfiehlt ein Schutzband aus der eigenen Produktpalette. In der Regel werden die Anfälligkeiten von Bauteilen bzw. die sich daraus ergebenden Besonderheiten bei der Installation in den Herstellervorgaben beschrieben. Im Fall von PPSU empfehlen Hersteller neben dem Kontakt mit Montageschäumen auch den Kontakt mit Mauerwerk, Zement, Gips, Schmutz und Bohrstaub zu vermeiden. (is)