Vor dem Feuer war dies eine fünf mal acht Meter große Jagdhütte mit Walmdach.

Gasflasche war nicht so leer wie vermutet

Ein brennendes Holzgebäude, einsam gelegen mitten im Wald, ist für die Feuerwehr eine Herausforderung. Die Einsatzkräfte konnten die fünf mal acht Meter große Jagdhütte nicht retten. Um Glutnester ablöschen zu können, mussten die verbrannten Reste des Häuschens schließlich mit einem Bagger eingerissen werden. Ein paar Stunden zuvor sah es an gleicher Stelle noch vollkommen anders aus: Das Abgasrohr des gasbetriebenen Kühlschranks war nicht mehr warm, wie dem Pächter der Hütte auffiel, wenn auch der Innenraum noch gekühlt war. Er schüttelte die angeschlossene 5-kg-Gasflasche und kam zu dem Urteil, dass sich darin kein Gas mehr befand.

Vor dem Feuer war dies eine fünf mal acht Meter große Jagdhütte mit Walmdach.
Vor dem Feuer war dies eine fünf mal acht Meter große Jagdhütte mit Walmdach.

Um eine neue Flasche anzuschließen, drehte er nach eigenen Angaben zunächst das Ventil der alten Flasche zu und löste dann mit einer Rohrzange den Anschluss. Beim Entfernen des Druckminderers habe er ein länger andauerndes Zischen gehört, sagte der Mann weiter. Dann kam es zu einer Verpuffung, und Flammen loderten hinter dem Kühlschrank empor. Der Pächter musste sehr bald einsehen, dass seine eigenen Löschversuche mit einem Feuerlöscher erfolglos bleiben würden. Er rief die Feuerwehr.

Im Brandschutt liegt der gasbetriebene Kühlschrank.
Im Brandschutt liegt der gasbetriebene Kühlschrank.

Nach den Löscharbeiten stellte die Polizei die Gasflasche sicher, die an den Kühlschrank angeschlossen gewesen war. Der zuständige Beamte versicherte dem Brandursachenermittler des IFS, dass sich das Ventil noch immer in gleicher Stellung befand, wie zum Zeitpunkt des Brandes. Es war etwa zur Hälfte geöffnet. Vielleicht hatte der Pächter vergessen, das Ventil zu schließen. Oder er glaubte, das Ventil zu schließen und hat es tatsächlich geöffnet. Vielleicht war der Mann sich auch ganz sicher, dass die Flasche vollständig entleert war, und hielt es darum für unnötig, das Ventil zuzudrehen. In diesem Fall hätte er sich geirrt. Denn sie war noch ausreichend gefüllt für ein zündfähiges Gas-Luftgemisch in der Jagdhütte. Im Umgang mit Flüssiggasflaschen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Lesen Sie dazu auch einen Report-Beitrag, in dem wir typische Handhabungsfehler erklären. (LINK)

Die 5-kg-Gasflasche wurde von der Polizei sichergestellt.
Die 5-kg-Gasflasche wurde von der Polizei sichergestellt.