
Falsche Dichtung führt zu Gasaustritt
Vor ihrem Kamin im Wohnzimmer hatte eine Frau einen Gas-Heizofen aufgestellt. Eines Tages ließ sich das Gerät nicht mehr ausstellen. Schließlich gab es eine Verpuffung, und Feuer brach aus. Sie versuchte, die Flammen, die seitlich aus dem Heizofen schlugen, mit einer Decke zu ersticken. Doch erst der Feuerwehr gelang es, den Brand im Wohnzimmer zu löschen. Ein IFS-Gutachter untersuchte die Schadenstelle. Dabei rekonstruierte er den ursprünglichen Standort des Heizgerätes. Außerdem stellte er fest, dass die Brandspuren für eine relativ schnelle Brandausbreitung sprachen.

Er asservierte die Reste des Druckreglers aus dem Heizofen, dessen Brenner samt Regeleinrichtungen und die gasführenden Bauteile für eine Untersuchung im Labor. Auch die Gasflasche, die zum Schadenzeitpunkt angeschlossen war, nahm er mit. Sein Kollege im Labor stellte bei der Dichtheitsprüfung mit Druckluft eine Undichtigkeit am Flaschenventil fest. Bei der weiteren Untersuchung fand er auch den Grund dafür: Am Ventilseitenanschluss, wo der Druckregler angeschraubt war, war eine ungeeignete Dichtung eingesetzt worden.

Mechanische Schäden an der Dichtfläche sprachen dafür, dass jemand versucht hatte, diesen Fehler durch sehr starkes Anziehen der Schraubverbindung auszugleichen. In der Bedienungsanleitung stand hingegen, handfestes Anziehen ohne Werkzeug genüge – selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass eine geeignete Dichtung verwendet wird. Mechanische Kraft konnte die ungeeignete Dichtung nicht ausgleichen; es kam zum Gasaustritt. Das Gas-Luftgemisch hatte sich schließlich am Heizofen entzündet.
