Flammen bei der Feuerwehr
Ausgerechnet aus dem Dach eines Feuerwehrgerätehauses schlugen Flammen. Durch das Feuer wurde das Dach eines Gebäudeteils zerstört. Der andere Teil trug kaum Schäden davon, weil er durch eine Brandschutzmauer geschützt wurde. Doch wie kam es zu dem Brand bei der Feuerwehr? Am Schadentag wurden auf der Rückseite des Gebäudes neue Regenrinnen angebracht. Ein Fachmann war den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen. Kurz vor Arbeitsschluss hatte er an einer Stelle zwei überlappende Dachrinnenteile verlötet. Wenig später wurde in diesem Bereich das Feuer entdeckt.
Nicht nur die zeitliche Nähe, auch die Brandspuren deuteten unmissverständlich auf einen Zusammenhang zwischen Lötarbeiten und Brandausbruch: An der Lötstelle waren an den Dachsparren intensive Brandzehrungen zu erkennen die graduell stärksten Zerstörungen am Dachaufbau. Auf der anderen Gebäudeseite war der Dachaufbau noch relativ gut erhalten. Hier konnte man deutlich sehen, dass sich in unmittelbarer Nähe zur Dachrinne Weichfaserplatten und Holz der Dachkonstruktion befanden.
Wegen des erheblichen Brandrisikos bei Heißarbeiten gibt es eine Reihe von Vorschriften, in denen klare Sicherheitsmaßnahmen festgehalten sind, zum Beispiel die Berufsgenossenschaftlichen Regeln (BGR 500) und die VdS-Richtlinie 2008 „Feuergefährliche Arbeiten“. Unter anderem müssen brennbare Materialien aus dem Arbeitsbereich entfernt oder, wenn dies nicht möglich ist, abgedeckt werden. Der Fachmann hat diese Regel in diesem Fall nicht beachtet. Solche Verstöße treten nach Erfahrung des IFS häufig auf. Hier wurde durch die Lötarbeiten wahrscheinlich ein Glimmbrand initiiert, der sich erst etwas später zu einem Flammenbrand entwickelte und darum nicht schon während der Arbeit bemerkt wurde.