Um den betroffenen Asphalttank ist ein Gerüst gebaut.

Brennender Asphalt

Auf dem Gelände eines Asphaltmischwerks brannte einer der Tanks. Er bestand aus zwei übereinander angeordneten Vorratsbehältern, von denen der obere nach dem Feuer verformt war. Die Gehäusewand war zum Teil nach innen gedrückt und faltig verworfen. Konnte das die Ursache des Brandes sein, oder handelte es sich um eine Folge? Ein IFS-Gutachter untersuchte die Schadenstelle: Die Tanks waren mit Mineralwolle isoliert und mit Blechen ummantelt. Im unteren Bereich befanden sich jeweils Heizstäbe, eingeschoben in Metallrohre, die in die Behälter ragten.

Um den betroffenen Asphalttank ist ein Gerüst gebaut.
Um den betroffenen Asphalttank ist ein Gerüst gebaut.

Zum Schadenzeitpunkt wurde nur der untere Tank benutzt. Der obere befand sich außer Betrieb. Auf dessen Dach entdeckte der Gutachter jedoch etwas Ungewöhnliches: Asphalt war aus dem Belüftungsdom gequollen und dort erkaltet. Weiter unten gab es eine weitere Austrittsstelle, an der die Behälterwand starke Verformungen auswies. Dort war Asphalt zwischen die Tankwand und die Mineralwolldämmung gelaufen. Von diesem Punkt aus konnte der Gutachter Asphaltanhaftungen bis hinunter zu den Heizstäben des unteren Behälters verfolgen. Dort befanden sich auch die räumlich am tiefsten gelegenen Brandspuren. Demnach musste das Feuer an den unteren Heizstäben entstanden sein.

Aus dem Belüftungsdom des oberen Tanks ist Asphalt gequollen und erkaltet.
Aus dem Belüftungsdom des oberen Tanks ist Asphalt gequollen und erkaltet.

Anhand des Spurenbildes und der erhaltenen Informationen ließ sich der Schadenverlauf nachvollziehen: Der obere Tank war überfüllt worden. Aus diesem Grund trat Asphalt aus seinem Belüftungsdom aus. Es bildete sich ein Pfropfen, der beim Entleeren des Tanks den Druckausgleich verhinderte. Im Behälter entstand darum ein Unterdruck, und die Wand verformte sich. Bei dieser Verformung des Metalls kam es in der Behälterwand zu einer Undichtigkeit, aus der nun Asphalt austrat. Die Masse lief zwischen Tankwand und Dämmung hinunter bis zu den unteren Heizstäben. An diesen wurde sie so weit erhitzt, dass es zum Brandausbruch kam.

Die Brandschäden am unteren Tank reichen bis zu den Heizstäben (links).
Die Brandschäden am unteren Tank reichen bis zu den Heizstäben (links).