Gewinde mehrfach stark belastet
Nach einem Leitungswasserschaden steht den IFS-Gutachtern häufig nur ein Asservat zur Verfügung, um die Schadenursache zu ermitteln. Doch häufig verraten die Bruchstrukturen und die Spuren an einem beschädigten Bauteil, wie und warum ein Schaden entstanden ist. So auch in diesem Fall, in dem der Gutachter ein Päckchen mit einem defekten Eckventil bekam. Beim Zudrehen des Kaltwasserventils war das Anschlussgewinde abgebrochen. Beide Teile untersuchte der Gutachter im Labor:
Von außen waren lediglich normale Gebrauchsspuren zu erkennen. An den seitlichen Abflachungen, die das Ansetzen eines Werkzeugs bei der Montage ermöglichen, gab es Druckspuren. Aber auch diese hatten allein die übliche Ausprägung, die durch eine fachgerechte Installation entstehen. Der Monteur hatte die Verschraubung also nicht zu fest gezogen und damit einen Anriss herbeigeführt.
Unter dem Rasterelektronenmikroskop waren auf den Bruchflächen wabenartige Strukturen zu sehen. Dabei handelt es sich um Verformungen im Werkstoff, wie sie bei einem Gewaltbruch entstehen. In einigen Bereichen waren die Bruchflächen zudem gealtert. Das Schadenbild verriet, dass das Gewinde im Betrieb mehrfach zu hohen Krafteinwirkungen ausgesetzt war. Hinweise auf einen Installationsfehler und mangelhafte Produktqualität gab es hingegen nicht.