Holzbauteile und offene Flammen – eine ungünstige Mischung

Aus dem Dachgeschoss eines Einfamilienhauses kam ein Hilferuf: Feuer! Der Maler, der zu diesem Zeitpunkt im Erdgeschoss arbeitete, eilte zu dem Klempner, der im Dachgeschoss eine Leitung installierte. Dort war an einer Holzständerwand im Badezimmer ein Glimmbrand entstanden.

Die beiden bemühten sich vergeblich, den Brand zu löschen. Das gelang zwar wenig später der Feuerwehr, doch einen Teil des Dachstuhls hatten die Flammen bis dahin bereits verstört.

Am Schadentag hatte der Klempner eine Kupferleitung gelötet, die direkt an der Holzkonstruktion der Wand moniert war. Unter dem Brandschutt am Brandentstehungsort fand der IFS-Sachverständige eine Lötlampe und Lötpaste. An mehreren Stellen der Holzkonstruktion war das Holz zum Teil verkohlt. Diese Abschnitte stimmten mit Lötstellen der Leitung überein.

Auch im Erdgeschoss, wo die Arbeiten an den Leitungen vorher durchgeführt worden waren, gab es an mehreren Stellen dieses Spurenbild.

Die Flamme der Lötlampe hatte am Schadentag offensichtlich einen Glimmbrand am Holz verursacht. Als der so entstandene Brand entdeckt wurde, konnten die Handwerker ihn schon nicht mehr selbst unter Kontrolle bringen.

Für feuergefährliche Arbeiten, zu denen auch das Löten gehört, gibt es eine lange Liste mit Sicherheitsvorkehrungen. Auch bei vorsichtigem Vorgehen lässt sich ein Brandausbruch nicht immer verhindern. In diesem Fall deuteten die vielen Brandzehrungen in der unmittelbaren Umgebung der Lötstellen jedoch darauf hin, dass die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen nicht ganz so ernst genommen wurden, wie es bei diesen Arbeiten angebracht ist. (is)