Eine typische Ursache für Außenkorrosion an Heizungsrohren
Drei Jahre nach der Fertigstellung des Gebäudes tropfte in einem Schülerwohnheim Wasser von der Decke. Auf der Suche nach der Ursache stieß man auf eine Leckage im Bereich der Heizungszuleitung. Wie sich zeigen sollte, handelte es sich dabei nicht um eine einzelne Fehlerstelle. Im Umfeld der Leckage wurde der Fußboden zwischen zwei Heizkörpern geöffnet. Sowohl am Rücklauf des einen Heizkörpers als auch am Vorlauf des anderen waren die Heizungsrohre aus C-Stahl von außen stark korrodiert.
Dieses Schadenbild sehen IFS-Gutachter häufig, und es ist oft auf einen typischen Installationsmangel zurückzuführen: Die Rohre liegen, wie man auf den Fotos erkennen kann, in roten Dämmschläuchen. Sie sind für die nicht korrosionsbeständigen Rohre ein üblicher Korrosionsschutz. Allerdings nur, wenn keine Feuchtigkeit in den Schlauch gerät. Die Schläuche dürfen nicht zu kurz abgelängt werden. Ansonsten kann beim Aufbau des Fußbodens etwas von der als Ausgleichsschicht verwendeten Spachtelmasse in den Dämmschlauch gelangen.
Die feuchte Spachtelmasse trocknet im oberen Bereich zuerst und schließt die Feuchtigkeit im dahinter liegenden Teil ein. Damit ist das Heizungsrohr dauerhaft Feuchtigkeit ausgesetzt und korrodiert. Dieser handwerkliche Fehler war auch im hier beschriebenen Fall die Schadenursache. Gemäß der DIN 18365 hätte der Bodenleger vor dem Einbringen der Spachtelmasse den Überstand der Dämmschläuche prüfen und Bedenken äußern müssen. Nicht nur im Schadenbereich waren die Heizungsanschlüsse in dem Schülerwohnheim fehlerhaft ausgeführt. Das kleine Foto der ersten Abbildung zeigt einen Anschluss aus einem anderen Raum. Durch das Loch, das hier ins Linoleum geschnitten wurde, müsste die rote Dämmschicht bei korrekter Montage sichtbar sein. Der Gutachter wies nach der Untersuchung darauf hin, dass weitere Wasserschäden im gesamten Gebäude drohten.