
Böse Überraschung nach dem Urlaub
Drei Monate nach ihrem Einzug in einen neu errichteten Bungalow überraschte ein Wasserschaden die aus dem Urlaub heimkehrenden Mieter: Knapp 800 m3 Wasser waren während ihrer Abwesenheit ausgetreten. Die Ursache war ein Membranausdehnungsgefäß (MAG). Dieses war im Hausanschlussraum innerhalb der Kaltwasserzuleitung zum Warmwasserspeicher eingebaut. Nun war es allerdings aufgeplatzt und lag verbeult auf dem Boden.

Die IFS-Gutachterin untersuchte wenige Tage später die Schadenstelle. Das MAG war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgebaut und gegen ein neues getauscht worden. Ursprünglich war es zwischen dem Sicherheitsventil und dem Warmwasserspeicher installiert. Bei jeder Wassererwärmung im Trinkwassererwärmer kommt es durch die damit verbundene Volumenausdehnung des Wassers zu einem Druckanstieg. Dieser wird durch den Auslösedruck des verbauten trinkwasserseitigen Sicherheitsventils begrenzt – im vorliegenden Fall auf 10 bar. Dieser Druck wirkte auch auf das Ausdehnungsgefäß.

Die nähere Untersuchung des beschädigten Gefäßes zeigte schnell, warum es zum Schaden gekommen war: Es war nur für die Verwendung innerhalb von geschlossenen Zentralheizungs- und Kühlanlagen geeignet und für einen maximalen Betriebsdruck von 3 bar ausgelegt. Der Monteur hatte ein Heizungsbauteil bestimmungswidrig in die Trinkwasserinstallation eingebaut. Hier war das MAG zu hohen Drücken ausgesetzt. Die Klemmringverbindung zwischen den beiden Halbschalen löste sich und die untere Halbschale mit der inneren Halbmembran prallte auf den Boden und verbeulte. Der Monteur hatte seinen Fehler inzwischen bemerkt: Für den Austausch hatte er ein geeignetes Gefäß mit einer Zulassung für Trinkwasser und einen Betriebsdruck von 10 bar verwendet. (Ma)
