Ein teures Schnäppchen aus dem Internet
Nur zwei Wochen nach dem Einzug in ihr neu gebautes Wohnhaus entdeckte die Hausherrin Wasser auf dem Wohnzimmerfußboden. Es stammte aus der Whirlpoolbadewanne im Bad und hatte auch die anderen Räume des eingeschossigen Gebäudes durchfeuchtet. An der Wanne war ein Zulaufventil gebrochen, das dem IFS zur Untersuchung zugesandt wurde.
Dabei zeigte sich, dass der Messinggrundkörper des Ventils in einem Gewinde vollständig abgebrochen war. Die Wandstärke in diesem Bereich war zu gering. Das war aber nicht der einzige Mangel an dem Bauteil: Die Laboruntersuchung des Materials förderte eine minderwertige Messingqualität zutage, die in Deutschland für die Verwendung in Trinkwasserinstallationen nicht zugelassen ist. Diese Produktmängel hatten den Schaden verursacht. Eine Herstellerkennzeichnung war nicht vorhanden. Äußere schadenursächliche Einflüsse, z.B. durch die Installation, konnten bei der Untersuchung ausgeschlossen werden.
Doch wie kam es zu dem Einbau eines solchen Bauteils? Die Familie hatte die Whirlpoolbadewanne zu einem günstigen Preis im Internet erstanden und von einem Installateur einbauen lassen. Der Internethändler bewirbt das Produkt auch heute noch mit „hochwertigen Materialien und hoher Qualität, die eine lange Lebensdauer garantieren“. Auch „langanhaltende Freude an einem Stück Exklusivität im Badezimmer“ wird versprochen. Langanhaltend waren in diesem Fall allerdings nur die Sanierungsmaßnahmen in dem Haus und die Kosten dafür mehr als zehnmal so hoch wie für das Schnäppchen aus dem Internet. Das IFS rät dazu, bei Sanitärinstallationen nicht an der falschen Stelle zu sparen. Produkte von Markenherstellern, die der Fachhandel oder der Installateur empfehlen, bieten mehr Sicherheit als blumige Qualitätsversprechen aus dem Internet. (Ma)