Diese Schäden sind leicht vermeidbar

Konusverschraubungen sind typische Leckagestellen, und die Schadenursache ist fast immer ein einfacher Installationsfehler. Vier Fehler, die wir immer wieder sehen…

Nach Leitungswasserschäden ist häufig eine umfangreiche Sanierung notwendig. Die Immobilie kann oft für Wochen nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden, und so ziehen die Schadenfolgen weite Kreise. In einer Kita kannte man den Aufwand bereits. Drei Jahre nach der Sanierung eines Feuchteschadens fielen rostbraune Ablagerungen an den Heizungsleitungen auf. Bei der Suche nach der Ursache stieß man auf eine ausgedehnte Durchfeuchtung im Fußbodenaufbau. Wie drei Jahre zuvor war es zu einer Undichtigkeit an den Heizkreisverteilern gekommen.

IFS-Gutachter Dr. Sven Bornholdt untersuchte den betroffenen Heizkreisverteiler und abschnittsweise auch die angeschlossenen Leitungen im Labor. An der undichten Konusverschraubung war ein anderes Bauteil verwendet worden als an allen anderen. Mit den Komponenten, die dort zusammengestellt wurden, war es nicht möglich, eine dauerhaft feste Verbindung zu erstellen.

Komponenten einer Konusverschraubung: Der Überwurf (1) und der Klemmring (3) werden auf das Rohr (2) gesteckt und das Rohrende auf einen Stützkörper (4), der mit einem O-Ring (5) abdichtet. Rechts ist eine Kupplung (6) zum Anschluss an die weitere Leitung zu sehen.
Komponenten einer Konusverschraubung: Der Überwurf (1) und der Klemmring (3) werden auf das Rohr (2) gesteckt und das Rohrende auf einen Stützkörper (4), der mit einem O-Ring (5) abdichtet. Rechts ist eine Kupplung (6) zum Anschluss an die weitere Leitung zu sehen.

„Die Verwendung von inkompatiblen Komponenten ist einer von vier typischen Installationsfehlern, die wir bei Konusverschraubungen immer wieder sehen“, erklärt Bornholdt. Diese Verschraubungen sind Standard beim Anschluss von Kunststoff- und Mehrschichtverbundrohren an Heizkörpern und Heizkreisverteilern. Es gibt sie in vielen Ausführungen; das Prinzip ist immer das gleiche: Das Rohr wird sauber abgelängt und entgratet. Dann werden ein Überwurf und ein Klemmring auf das Rohrende gesteckt und das Rohrende auf einen Stützkörper, der gewöhnlich mit einem O-Ring abdichtet. Der Überwurf wird nun festgezogen, und dabei wird der Klemmring auf dem Rohr zusammengedrückt. Dadurch entsteht eine feste Verbindung.

Im geschilderten Fall hatte der Monteur einen Stützkörper und einen Klemmring benutzt, die nicht zueinander passten. Dadurch wurde der Klemmring nicht ausreichend komprimiert. Solche Montagefehler fallen häufig zunächst nicht auf, auch wenn die Druckprüfung nach der Installation ordnungsgemäß durchgeführt wird. Die fehlerhafte Verbindung wird erst im Laufe der Zeit undicht. Auf diese Weise entstand der enorme Feuchteschaden in der Kita. Neben der Auswahl der falschen Bauteile ist zu wenig Kraftaufwand bei der Montage ein weiterer typischer Fehler. Bei einigen Verbindungen, etwa bei vielen Heizkreisverteilern, müssen die beiden Teile der Verschraubung außerdem beim Anziehen gekontert werden, damit die Verschraubung nicht einfach mit- und gegebenenfalls überdreht. Eine andere Fehlerquelle, die unsere Gutachter häufig finden, sind beschädigte O-Ringdichtungen.

Im Bereich der Leitungswasserschäden bilden Installationsfehler einen Schwerpunkt, wie die langjährige Erfahrung des IFS zeigt. In unserer aktuellen Ursachenstatistik liegt ihr Anteil bei 38 Prozent. Bei diesen Fehlern handelt es sich zumeist nicht um komplizierte Missgeschicke, sondern um einfache Unachtsamkeiten. Wenn man die typischen Fallstricke kennt, kann man viele Schäden leicht vermeiden.

Um das Handwerk zu unterstützen, hat das IFS darum eine Reihe von Merkblättern mit den am häufigsten austretenden Installationsmängeln erarbeitet. Mit einem Merkblatt zu Konusverschraubungen setzen wir diese Reihe nun fort. (is)