Brandgefahr Ethanolkamin

Feuer schafft eine gemütliche Atmosphäre – vorausgesetzt, es ist unter Kontrolle. Bei der Mieterin einer Etagenwohnung hat das nicht funktioniert.

Die Frau wollte den leeren Ethanolbehälter ihres Dekokamins befüllen, als es direkt daneben zum Brandausbruch kam. Sie muss etwas Ethanol verschüttet haben. Eigene Löschversuche schlugen fehl, und alle Bewohner mussten das Mehrfamilienhaus verlassen, während die Feuerwehr anrückte.

Deko- oder Ethanolkamine können einfach aufgestellt und müssen nicht an einen Schornstein angeschlossen werden. In den vergangenen Monaten wurden sie in einigen Medien sogar als Möglichkeit zur Beheizung diskutiert. Doch dafür sind sie wegen ihrer geringen Leistung ungeeignet. Die Wärme eine Ethanolkamins ist auch bei den derzeitigen Energiepreisen vergleichsweise teuer. Außerdem werden gesundheitsschädliche Abgase erzeugt. In der Presse konnte der Ethanolkamin zwar mit einer sauberen Verbrennung ohne Rußbildung punkten, doch beim Betrieb entsteht unter anderem Kohlendioxid. Nutzer sollten darum unbedingt ans Lüften denken.

Das IFS untersucht immer wieder Brände durch Ethanolkamine, bei denen es zum Teil zu schweren Verletzungen kommt. Die Unfälle sind zumeist auf Bedienfehler zurückzuführen. Allerdings verleiten viele Dekokamine geradezu zur Fehlbedienung. Ethanol hat einen Flammpunkt von 12 °C. Ab dieser Temperatur bilden sich über der Flüssigkeitsoberfläche zündfähige Dämpfe. Darum muss das Ethanol nach dem Einfüllen in den Brennstoffbehälter sofort entzündet werden. Ansonsten kann sich ein gefährliches Gas-Luftgemisch ausbreiten.

Vorsicht ist vor allem beim Nachfüllen geboten, wenn der Kamin bereits in Betrieb war. Der Brennstoffbehälter muss ausreichend abgekühlt sein. Es darf auch nicht zu viel Ethanol eingefüllt werden, da es sehr gefährlich werden kann, wenn der Alkohol überläuft und sich in der Wanne unter dem Brennstoffbehälter sammelt. (is)