Die Fehlerstelle nach der Reparatur: Hier wurden die Rohre auf Dämm-Material gelegt (Pfeile).

Die Unterstützung kam zu spät

In diesem Fall wurde das IFS beauftragt, die Plausibilität eines Schadenverlaufes zu prüfen. In einem neu gebauten Einfamilienhaus war Abwasser ausgetreten. Konnte sich der Schaden so zugetragen haben, wie vom Eigentümer geschildert? In der Tat war in der Bauphase einiges nicht nach Plan gelaufen, unter anderem am Abfluss für den Hauswirtschaftsraum: Die Durchführung des Entwässerungsrohres durch die Bodenplatte befand sich nicht dort, sondern im benachbarten Kellerraum. Der Ablauf für die Waschmaschine und ein Waschbecken musste darum vom Hauswirtschaftsraum durch die Wand in den angrenzenden Kellerraum und dort im Fußboden noch einen Meter weiter bis zur Durchführung in die Bodenplatte gelegt werden.

Die Fehlerstelle nach der Reparatur: Hier wurden die Rohre auf Dämm-Material gelegt (Pfeile).
Die Fehlerstelle nach der Reparatur: Hier wurden die Rohre auf Dämm-Material gelegt (Pfeile).

Kurz hinter der Wanddurchführung hatte sich den Angaben des Hauseigentümers nach eine Rohrverbindung gelöst. Abwasser war ausgetreten und hatte den Fußboden durchfeuchtet. Auf dem ersten Bild ist der besagte Installationsabschnitt zu sehen, den der IFS-Gutachter im Keller des Hauses vorfand. Zu diesem Zeitpunkt war die Leitung bereits repariert worden. Die Rohre werden von Dämm-Material abgestützt, und der Leitungsabschnitt liegt über alle Bauteile auf der gleichen Höhe. Da das Dämm-Material unter den Rohren liegend nicht gut zu sehen ist, haben wir es im Bild markiert. So hatte die Leitungsführung allerdings vor dem Schadeneintritt nicht ausgesehen, wie der Hausbesitzer anhand von eigenen Fotos belegte.

Aus der Wand zum Hauswirtschaftraum kommt ein Rohr (1), das mit dem im Fußboden des Kellerraums (2) verbunden sein sollte.
Aus der Wand zum Hauswirtschaftraum kommt ein Rohr (1), das mit dem im Fußboden des Kellerraums (2) verbunden sein sollte.

Das Rohr, das vom Hauswirtschaftraum kam, hatte 2 cm tiefer gelegen als das Abwasserrohr im Keller, mit dem es verbunden worden war. Der Bogen, über den die Rohre verbunden waren, ist auf den Bildern nicht zu sehen. Dämm-Material, das die Rohre stützt und fixiert, übrigens auch nicht, denn das war bei der ursprünglichen Installation nicht vorhanden. Die Verbindung, die einen Höhenunterschied ausgleichen musste, war nicht fixiert und konnte sich darum im Betrieb trennen, vermutete der Hauseigentümer. Das Schadenbild und die Fotos von der Installation bestätigten dies. Die Ursache des Schadens war ein Installationsfehler.

Zwischen den beiden Rohren gibt es einen Höhenunterschied von 2 cm.
Zwischen den beiden Rohren gibt es einen Höhenunterschied von 2 cm.