Da lief wohl was schief
Da fielen die Eigentümer aus allen Wolken, als sie in ihr noch in der Bauphase befindliches Haus kamen und einen großflächigen Wasserschaden feststellten. Sie standen buchstäblich 15 cm tief im Wasser…
Da es sich um ein Doppelhaus mit gemeinsamer Bodenplatte handelte, hatten sie bei den Nachbarn ebenfalls einen Wasserschaden verursacht. Dabei wurde doch gerade erst die neue Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage aufgestellt und die Warmwasserinstallation in Betrieb genommen.
Aber nicht nur, dass das Wasser einen großen Durchfeuchtungsschaden verursacht hatte, das austretendes Wasser hatte zusätzlich noch eine Furche die Wand gefräst.
Das Wasser war aus dem Sicherheitsventil ausgetreten. Als der Gutachter es im Labor untersuchte, konnte er jedoch keine Undichtigkeit feststellen. Das Sicherheitsventil funktionierte einwandfrei und löste beim vorgegebenen Auslösedruck aus. Ein Abgleich mit Bildern der Schadenfeststellung zeigte jedoch eine verkehrte Welt…
So staunte der Gutachter nicht schlecht, als er feststellte, dass das Sicherheitsventil am Schadenort verkehrt herum eingebaut war. Die Trinkwasserinstallation war am eigentlichen Auslass angeschlossen, so dass das Wasser im Bereich der Kappe des Sicherheitsventiles seitlich herausspritzte.
Das Sicherheitsventil, ein Standardbauteil in Trinkwasserinstallationen, welches eigentlich die Trinkwasserinstallation vor (Überdruck-)Schäden bewahren soll, erfüllte durch den verdrehten Einbau genau die gegenteilige Funktion und verursachte einen Wasserschaden.
Ob der Installateur beim Einbau auf dem Kopf stand oder ihm jemand anders den Kopf verdreht hatte, war durch die Bauteiluntersuchung leider nicht zu ermitteln. (MKN)