Unterwassermusik führt zu Wasserschaden im Untergeschoss

Wasser ist ohne Zweifel ein Stoff von besonderer Bedeutung. Den Gutachtern des IFS begegnet es meist im Zusammenhang mit seinem Austreten aus notwendigen Installationen des täglichen Gebrauches. Man kann es aber auch ganz anders verwenden – zum Beispiel um unter Wasser zu „musizieren“.

Vermutlich ist das für die meisten Leser unserer Seite schwer vorstellbar, deshalb eine kurze Beschreibung: Eine Handvoll Personen sitzt in großen Aquarien und erzeugt dort Klänge. Damit es die Künstler dabei angenehm haben, wird das Wasser in diesen Becken vor dem Auftritt gefiltert und beheizt.

Das schadenursächliche Becken mit der Teichtechnik auf einer Palette
Das schadenursächliche Becken mit der Teichtechnik auf einer Palette

In einer Veranstaltungsstätte kam es nun zu einem Wasserschaden, weil eines dieser Schaubecken über Nacht auslief. Immerhin rund 1800 Liter Wasser gelangten so in eine Großküche ein Stockwerk tiefer und richteten dort Schäden an. Das IFS sollte die Ursache ermitteln. Dabei zeigte sich rasch, dass Kunst und Technik nicht immer zueinander finden.

Das Team um die Künstler hatte für die Filterung und Beheizung der Becken auf Teichtechnik zurückgegriffen. An einer Pumpe war eine Überwurfmutter aus Kunststoff gebrochen und so wurde das Wasser in den Raum gepumpt.

Die beschädigte und eine neue Überwurfmutter. Es wurde zusätzliches Dichtband verwendet (Pfeil).
Die beschädigte und eine neue Überwurfmutter. Es wurde zusätzliches Dichtband verwendet (Pfeil).

Die Ursache für den Bruch fand der Gutachter im Labor: Eigentlich sollte die Verschraubung laut Hersteller nur mit einem O-Ring abgedichtet werden. Hier hatte man jedoch zusätzlich noch ein weißes Dichtband um das Gewinde gewickelt. Für dieses Band war aber in der Verschraubung kein Platz. So entstanden zusätzliche Spannungen im Gewinde der Überwurfmutter. Durch diese Belastung kam es zu einem Riss in der Mutter und sie versagte. Das zeigte sich deutlich an Spuren eines sogenannten Weißbruches, der durch eine Dehnung des Kunststoffes über seine Streckgrenze hinaus entsteht. Materialfehler hingegen konnten durch die Untersuchung ausgeschlossen werden.

Die Ursache des Schadens war somit ein Montagefehler. Ohnehin waren die Pumpen für eine solche Verwendung laut Hersteller nicht zugelassen. Somit hatten die Künstler nicht nur im Hinblick auf den Gebrauch des Wassers sehr ungewöhnliche Ideen sondern leider auch bei der Verwendung der Technik. (Ma)

An der Innenseite liegt an den Gewindespitzen sogenannter Weißbruch vor (Pfeil).
An der Innenseite liegt an den Gewindespitzen sogenannter Weißbruch vor (Pfeil).