Brandausbruch beim Abendessen
Zuerst fiel das Radio aus, als die Familie beim Abendessen saß. Dann war aus der Garage, die an das Einfamilienhaus grenzt, ein Poltern zu hören. In der Garage gab es eine Kochnische, und dort hatte der Vater kurz zuvor mit einem Campingkocher und einer Fitteuse das Essen zubereitet. Danach hatte er die Geräte ausgestellt, oder? Auf jeden Fall brannte es nun, und die Feuerwehr musste anrücken. Es gelang den Einsatzkräften, das Feuer im Wesentlichen auf die Garage einzugrenzen. Später untersuchte ein IFS-Gutachter die Schadenstelle. Das Spurenbild verriet, dass der Brand von der Kochnische ausgegangen war, und zwar von dem Bereich, in dem der Campinggaskocher auf der Arbeitsplatte stand.
An der Fritteuse und auch an der Dunstabzugshaube, die in Vorbereitung des Abendessens ebenfalls in Betrieb gewesen war, gab es keine Hinweise auf einen brandverursachenden Defekt. Anlauffarben an der im Brandverlauf heruntergefallenen Abzugshaube lenkten die Aufmerksamkeit des Gutachters auf den darunter liegenden Kocher. Der Stift für dessen Drehregler ließ sich nicht mehr bewegen und hielt damit die Position fest, in der er sich beim Brandausbruch befunden hatte.
Bei der Laboruntersuchung zeigte sich, dass der Kocher nicht ausgestellt war, wie der Mann angegeben – und sicher auch gedacht – hatte. Versuche mit einem Vergleichsgerät ergaben, dass in dieser fast, aber eben nicht ganz ausgeschalteten Position noch immer Gas austreten konnte. Während die Familie an jenem Abend beim Essen saß, überhitzten nebenan in der Garage also die Speisereste, die sich noch in einer Pfanne auf dem Kocher befanden. Insbesondere beim Ausschalten des Herdes – oder in diesem Fall des Gaskochers – lohnt es sich, genau hinzusehen.