Langer Streit um Produktmangel
Schäden an Wasserzähler-Anschlussgarnituren von „Beulco“
Mehr als 100 gebrochene Wasserzähler-Anschlussverschraubungen des Herstellers „Beulco“ hat das IFS mittlerweile untersucht. Das IFS ist aufgrund der Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass es durch einen Produktfehler (Konstruktionsfehler) zum Bruch an einem Gewindestutzen aus Messing kommen kann: Da das Bauteil nach Auffassung des IFS für die im Betrieb auftretenden Belastungen unterdimensioniert ist, treten Zugspannungen auf, die Spannungsrisskorrosionen im Messing des Stutzens verursachen.
Der Fehler fiel bereits 2007 durch eine Häufung von Leitungswasserschäden auf, die durch das Versagen der Anschlussverschraubungen entstanden waren. Mittlerweile wurden zwei gerichtliche Grundurteile gesprochen, die den konstruktiven Fehler an den Anschlussgarnituren als Ursache von Leitungswasserschäden bestätigen.
Betroffen sind Verschraubungen, die von Beulco zwischen 2003 und 2008 gefertigt wurden. Mit den Garnituren wurden im ganzen Bundesgebiet vor allem Hauswasseranschlüsse erstellt. In Hamburg wurden sie nach einer Änderung der Landesbauordnung außerdem in großer Zahl bei der Erstellung von Wohnungswasseranschlüssen verbaut.
Insbesondere bei den Belastungen durch einen Zählerwechsel steigt das Risiko eines Schadeneintritts; die vom IFS untersuchten Brüche sind mehrheitlich in den Wochen danach aufgetreten. Zum Wasseraustritt kommt es dabei vor dem Absperrventil des Hauses bzw. der Wohnung. Das Hauptventil zuzudrehen, wie man es beispielsweise für die Dauer einer Urlaubsreise macht, kann den Schadeneintritt darum nicht verhindern.
Das IFS empfiehlt, Anschlüsse, die im genannten Zeitraum mit einer Anschlussverschraubung von Beulco erstellt wurden, auf Anzeichen von Undichtigkeiten zu prüfen und das Bauteil gegebenenfalls austauschen zu lassen. Bisher wurden nach unserer Kenntnis weder Wasserversorger noch Installationsbetriebe offiziell über den Produktmangel informiert.