Wenn aus dem Licht ein Feuer wird
Badewannen aus Sanitäracryl sind brennbar
Am Ostersonntag des vergangenen Jahres gab es im Badezimmer einer Mietwohnung ein Feuer. Es brannte ausschließlich in der Badewanne; allerdings wurde die ganze Wohnung durch Ruß stark verunreinigt. Der IFS-Gutachter, der später die Schadenstelle besuchte, erinnerte sich, schon im Jahr zuvor in der Osterzeit einen Brand untersucht zu haben, der von einer Badewanne ausgegangen war. In beiden Fällen hatten die Bewohner ihm gegenüber den Besuch eines Gottesdienstes erwähnt.
Die Recherche führte zum christlichen Brauch der Osterkerze. Sie wird in der Osternacht am Osterfeuer entzündet und als Symbol für den auferstandenen Herrn in die zuvor dunkle Kirche getragen: Lumen Christi!
Ein sicheres Plätzchen für die Flamme gesucht
Einige Gottesdienstbesucher entzünden daran eigene Osterkerzen, um sie brennend mit nach Hause zu nehmen. Und dort lässt mancher die Kerze ganz herunterbrennen. Ein möglichst sicherer Platz dafür scheint, während niemand zu Hause ist oder alle schlafen, die Badewanne zu sein. Allerdings sind heutzutage sehr viele Badewannen nicht mehr aus Stahlemaille, sondern aus Sanitäracryl gefertigt – und dieser Kunststoff ist brennbar. In beiden oben erwähnten Fällen hatte eine brennende Kerze in der Nacht die Badewanne entzündet.
Nun ist die Osterkerze in der Badewanne zugegebenermaßen ein Sonderfall. Ein Schaumbad bei Kerzenschein ist hingegen keine ungewöhnliche Idee. Doch wer es sich so gemütlich macht, sollte beim Verlassen des Badezimmers nicht vergessen, die Kerzen zu löschen. Der Acryloberfläche von Badewannen droht auch von Teelichtern Schaden, da die Aluminiumbecher sehr heiß werden.