Ein Installationsfehler in Serie

Schäden durch Brüche an Wasserzählern von Allmess häufen sich. Als Ursache stellt das IFS immer wieder einen kleinen, aber folgenreichen Fehler bei der Montage fest…

Sechs Wochen nach der Sanitärendmontage in einem neu errichteten Wohn- und Bürogebäude wurde der Kaltwasserzähler in einem Büro im Erdgeschoss undicht. Der Zähler wurde zur Ermittlung der Schadenursache an das IFS geschickt, wo man das vorliegende Schadenbild bereits aus zahlreichen anderen Fällen kannte.

Der Wasserzähler besteht aus dem Zählereinsatzoberteil (1), dem Zählereinsatzunterteil (2) und einem Flügelrad (3).
Der Wasserzähler besteht aus dem Zählereinsatzoberteil (1), dem Zählereinsatzunterteil (2) und einem Flügelrad (3).

Der Wasserzähler des Herstellers Allmess besteht aus einem Einsatzunterteil aus Kunststoff mit einem Flügelrad und einem Einsatzoberteil mit Messinggrundkörper, in dem sich das Zählwerk befindet. Es handelt sich um einen sogenannten Trockenläufer, bei dem nur das Einsatzunterteil mit Wasser in Berührung kommt. Das Unterteil war bei dem Zähler aus dem hier beschriebenen Fall rundum abgebrochen. Ein Bruchstück davon steckte noch in der Nut der Messinggrundplatte des Oberteils.

In der Schadendatenbank des IFS befinden sich zahlreiche Fälle mit diesem Schadenbild an Allmess-Wasserzählern. Wenn an einem bestimmten Produkt immer wieder ähnliche Schäden auftreten, kann das auf einen Produktfehler hindeuten. Doch das trifft hier nicht zu. Vielmehr zeigen die sich ähnelnden Schäden, dass auch Installationsfehler in Serie gehen können.

Das Zählereinsatzoberteil aus dem geschilderten Schadenfall: In der Nut der Messinggrundplatte ist ein abgebrochenes Teilstück des Unterteils verblieben (Pfeile).
Das Zählereinsatzoberteil aus dem geschilderten Schadenfall: In der Nut der Messinggrundplatte ist ein abgebrochenes Teilstück des Unterteils verblieben (Pfeile).

Der Wasserzählereinsatz wird bei der Montage in ein Einrohranschlussteil (EAT) eingesetzt und mit einem Kopfring aus Messing fixiert. Dem Montagesatz liegt außerdem eine schwarze O-Ringdichtung bei. Für eine fehlerfreie Montage muss der O-Ring zunächst in das EAT eingelegt werden. Erst dann wird der Wasserzählereinsatz mit dem Kopfring in das EAT geschraubt.

In der Praxis wird diese Reihenfolge häufig nicht beachtet. Doch das hat Folgen: Wenn der O-Ring über den Zählereinsatz gestülpt und beides zusammen in das EAT eingesetzt wird, verkantet das Gewinde bei der Verschraubung. Die Bilder unten zeigen, dass der O-Ring bei falscher Montagereihenfolge über den Messinggrundkörper hinausragt und keinen Platz für die vollständige und korrekte Verschraubung lässt.

Die linke Aufnahme zeigt die falsche Montage: Der O-Ring wurde über die Messkapsel gestülpt und ragt etwas über den Messinggrundkörper hinaus (rote Linie). Wenn der O-Ring, wie in der Montageanleitung gefordert, vor dem Einschrauben in das EAT eingelegt wird, liegt er im eingebauten Zustand wie auf der rechten Abbildung. Nur so lässt sich die Messkapsel korrekt in das EAT einschrauben.
Die linke Aufnahme zeigt die falsche Montage: Der O-Ring wurde über die Messkapsel gestülpt und ragt etwas über den Messinggrundkörper hinaus (rote Linie). Wenn der O-Ring, wie in der Montageanleitung gefordert, vor dem Einschrauben in das EAT eingelegt wird, liegt er im eingebauten Zustand wie auf der rechten Abbildung. Nur so lässt sich die Messkapsel korrekt in das EAT einschrauben.

Wie so häufig zeigt sich auch dieser Installationsfehler nicht unbedingt sofort. Durch die verkantete Verschraubung des Unterteils in dem EAT war die Verbindung im beschriebenen Fall zunächst dicht. Erst durch die wechselnde Belastung im Betrieb entstand der Schaden.

Bei der Installation sollten die Montageanweisungen der Hersteller unbedingt genau befolgt werden, auch wenn sich nicht jeder Arbeitsschritt sofort erschließt. Kleine Improvisationen und vermeintliche Abkürzungen können zu umfangreichen Schäden führen. (is)