Schläuche nach den Technischen Regeln auswählen
Wasser tropfte aus den Decken, den Bauteilen der Klimaanlage, aus Steckdosen und Leuchten einer Klinik, als der Geschäftsführer eines Morgens das Gebäude betrat. Es hatte einen massiven Wassereinbruch in den Räumen gegeben, und noch immer floss Wasser aus einer Bodenluke, die ins Dachgeschoss führte. Wie sich herausstellte, lag die Leckage an der raumlufttechnischen Anlage (RLT-Anlage), die sich im Dachgeschoss befand und der Klimatisierung der Räume sowie der Befeuchtung der Raumluft diente.
Zur Anlage gehörte ein Gehäuse mit zwei Dampfluftbefeuchtern. An einem der beiden hatte sich der Schlauch der Wasserzuleitung gelöst. Weil der Anschluss unter Leitungsdruck stand, konnte kontinuierlich Wasser nachfließen. Ein IFS-Gutachter untersuchte die Anlage vor Ort und die gelöste Schlauchverbindung im Labor. Hinweise auf Material- oder Installationsmängel gab es nicht. Der mit einer Schelle fixierte Schlauch hatte sich durch die Druckeinwirkung aus der Verbindung gelöst.
Es handelte sich um einen flexiblen Schlauch mit Gewebeeinlage, der nach den Technischen Regeln des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) der Gruppe B zugeordnet wird. Solche Schläuche sind zum Beispiel für den Anschluss von Waschmaschinen und Geschirrspülern vorgesehen. Bei fachgerechtem Einsatz stehen sie also nur unter Druck, wenn das angeschlossene Gerät in Betrieb ist. In der Installation der Dampftluftbefeuchter waren die Schläuche hingegen kontinuierlich dem anstehenden Leitungsdruck ausgesetzt und dafür waren sie nicht geeignet. Hier hätte ein fester Anschluss erfolgen oder ein Schlauch ausgewählt werden müssen, der vom DVGW der Gruppe A oder C zugeordnet wird. Diese Schläuche sind für den Anschluss von Armaturen und Apparaten tauglich, für sichtbare und zugängliche wie auch für unzugängliche Installationen.