Sehenden Auges in den Schaden
Gut zwei Monate nach einer Küchenrenovierung kam es in dem hier betroffenen Einfamilienhaus zum Wasserschaden: An einem Eckventil hatte sich eine Klemmringverbindung gelöst. Für die Ermittlung der Schadenursache erhielt das IFS eine ungewöhnliche Zusammenstellung von Asservaten. Zur Untersuchung einer getrennten Verbindung liegen gewöhnlich die beiden Teile der betroffenen Verbindung vor. In diesem Fall aber hatte man dem Gutachter den flexiblen Schlauch der Verbindung geschickt und das Eckventil, mit dem er vor der Küchenrenovierung verbunden gewesen war.
Bei der Küchenmodernisierung waren neue Eckventile installiert worden. Für die betroffene Verbindung hatte der Monteur allerdings den alten flexiblen Anschlussschlauch benutzt. Seine Entscheidung verwundert, denn der Anschlussstutzen dieses Schlauches war ganz offensichtlich abgebrochen. Ein Teilstück des Stutzens steckte noch im Anschluss des alten Eckventils. Aus diesem Grund hatte man es mit zur Laboruntersuchung geschickt. Die beiden Teile passten exakt zusammen, wie das untere Beitragsbild verdeutlicht. Bei der Demontage der alten Verbindung muss es zum Bruch gekommen sein.
Mit dem abgebrochenen Stutzen konnte an der Klemmringverbindung des neuen Eckventils keine dauerhaft feste Verbindung erstellt werden. Ein solcher Stutzen aus Messing hat am Ende einen umlaufenden Absatz, der das Herausrutschen aus der Klemmringverschraubung verhindert. Da dieser Absatz im alten Eckventil steckte, löste sich der andere Teil des Stutzens nebst Anschlussschlauch aus der Verschraubung am neuen Eckventil. Wie die Bilder zeigen, ist die Bruchstelle am Anschlussstutzen selbst für einen Laien schwer zu übersehen. Was sich der Fachmann dabei gedacht hat, den Schlauch erneut zu verbauen, kann eine technische Untersuchung leider nicht klären.