Saunabrände in Serie
Schon seit der Eröffnung klagten die Gäste einer neuen Sauna immer wieder über den stellenweise zu heißen Fußboden. Um die bloßen Füße zu schonen, wurde der betroffene Bereich mit Badematten ausgelegt. Problem gelöst. Vorerst. Unter den Badematten befand sich ein Schacht, durch den die Rohre von vier Gasbrennern zum Saunaofen verlegt waren. In diesem Schacht kam es schließlich zu einem lokal begrenzten Brandgeschehen.
Das Feuer wurde gelöscht, der Schaden saniert und die Sauna wieder geöffnet. Keine drei Monate später brannte es an gleicher Stelle erneut. Nun war ein größerer Bereich betroffen als beim ersten Brand, und diesmal hatte ein IFS-Gutachter an der Brandstelle die Gelegenheit, sich den geöffneten Schacht anzusehen. Die darin liegenden Rohre waren mit einer doppelwandigen und mit Mineralwolle gefüllten Ummantelung versehen. In den isolierten Bereichen konnte sich die Oberfläche der Zuleitungen auf bis zu 120 °C aufheizen. Allerdings endete die Ummantelung im Schacht und reichte nicht bis in die Brandschutzumkleidung des Saunaofens. In einem kurzen Abschnitt dazwischen lagen die Zuleitungsrohre ohne Isolierung im Schacht. Die Oberfläche wurde dort bis etwa 350 °C heiß.
Das ist mehr als genug, um trockenes Holz in Brand zu setzen. Der Gutachter lokalisierte den Brandausbruch an einer Stelle, an der zwei Holzbalken der Schachtabdeckung verbunden waren. Spuren der Sanierung zeigten darüber hinaus, dass der erste Brand ebenfalls an diese Stelle entstanden war. Auch dieser zweite Schaden wurde saniert. Immerhin kannte man jetzt die Ursache der Brandentstehungen. Der Saunabauer war davon jedoch nicht so recht überzeugt. Denn einige Wochen später – nur einen Tag nach der Wiederinbetriebnahme der sanierten Sauna – wurde die Feuerwehr zum dritten Saunagang gerufen. Auch der IFS-Gutachter kam später wieder hinzu und stellte erneut die gleiche Brandursache fest. Manchmal dauert es etwas länger, bis man aus Schaden klug wird.