Leicht entflammbarer Saunaaufguss
Mehrere Gäste schwitzten in der Sauna eines Fitness-Studios, als sie plötzlich Flammen an der Rückwand hinter den Saunabänken sahen. Sie hatten zuvor keinen Rauch oder andere Auffälligkeiten bemerkt. Bei dem Brand wurde niemand verletzt. Auch gelang es der Feuerwehr, die Flammen zu löschen, bevor sie auf andere Gebäudeteile übergreifen konnten. Die Sauna selbst brannte allerdings vollständig aus.
Die Öfen in der Sauna waren schwer zugänglich. Für einen Aufguss wurde im benachbarten Betriebsraum die Aufgussmischung in einen Trichter geschüttet. Von dort floss sie über einen Schlauch in ein Kupferrohr, das durch die doppelte Wand der Sauna geführt wurde. Aus kleinen Bohrungen im Rohr tropfte dann die Flüssigkeit auf die heißen Oberflächen der Saunaöfen, die sich unter den Saunabänken befanden. Ein IFS-Gutachter, der die Schadenstelle untersuchte, konnte einen technischen Defekt als Brandursache ausschließen. Zudem sprach die schnelle Brandausbreitung ohne vorherige Rauchentwicklung oder Kurzschlüsse für eine andere Ursache:
Bei dem Aufgussmittel handelte es sich um ein Konzentrat. Auf dem Kanister wurde ausdrücklich auf dessen leichte Entflammbarkeit hingewiesen. Für eine Aufgussmischung sollten laut Anweisung 10 bis 30 ml in einem Liter Wasser gelöst werden. Am Schadentag hatte jemand die Anleitung auf dem Kanister nicht beachtet und das brennbare Konzentrat direkt in den Trichter geschüttet. Als dieses auf die heißen Ofenoberflächen tropfte, entstand augenblicklich ein Flammenbrand.