
Kurzschluss im Leitungsverlauf
Etwa um Mitternacht – die Eigentümerin eines Bauernhofes saß in ihrem Bett und laß – fiel der Strom aus. Kurz danach sah sie Rauch vom Dach einer Scheune aufsteigen. Im Erdgeschoss des betroffenen Gebäudes befand sich die Wohnung ihrer Mutter. Ihr Ehemann rettete seine Schwiegermutter. Dann rief er die Polizei und stellte rasch die Gasleitung ab. Denn im Dachgeschoss der Scheune stand in einer Einhausung eine Gastherme. Anschließend versuchte er, das Feuer selbst mit einem Gartenschlauch zu löschen, bis ihm die Feuerwehr zu Hilfe kam.

In der Scheune entstand dank des schnellen Eingreifens nur ein lokal begrenzter Schaden. Die Brandzehrungen konzentrierten sich auf den Raum oberhalb der Wohnung, in dem die Gastherme gestanden hatte. Deren Reste fand ein Brandursachenermittler des IFS bei der Untersuchung der Schadenstelle auf dem Hof und im Brandschutt im Brandraum verteilt. Die Komponenten waren allerdings noch so gut erhalten, dass er eine Brandentstehung durch die Gastherme ausschließen konnte.

Das Spurenbild führte ihn statt dessen zu einer Wanddurchführung für eine elektrische Leitung, über die das Scheunengebäude mit Strom versorgt wurde. In diesem Bereich gab es intensive Brandzehrungen am Holz. Die Leitung sei bereits dort gewesen, als er den Hof vor 20 Jahren übernommen habe, sagte der Landwirt. Direkt an der Durchführung war die Isolierung freigebrannt, und es gab Kurzschlussspuren an den Leitungsadern. Durch diesen Kurzschluss im freien Leitungsverlauf wurde brennbares Material in den Umgebung entzündet und das Feuer initiiert.
