
Nagetiere in der Poduktionshalle
Als ein Mitarbeiter in einer Produktionshalle den Schalter zur Öffnung der Dachluken betätigte, löste der Leitungsschutzschalter für den entsprechenden Stromkreis aus. Er schaltete die Sicherung wieder ein, aber sie löste sofort erneut aus. In selbem Augenblick waren Flammen im Dachaufbau an einer der Luken zu sehen. Ein Kollege rief daraufhin die Feuerwehr, doch eine Brandausbreitung im Dachaufbau konnten die Einsatzkräfte nicht mehr verhindern.

Die Brandschäden ersteckten sich zwar über die gesamte Halle, blieben aber auf den Dachaufbau begrenzt. Während die Dacheindeckung weitgehend erhalten blieb, richteten Flammen und Löschwasser an der unterseitigen Isolierung großflächige Schäden an. An der Luke, an der die ersten Flammen gesehen wurden, gab es einen deutlichen Schadenschwerpunkt. Dort wurde die Dachhaut zerstört, und ein Träger wies massive Schäden durch die intensive Hitzeeinwirkung auf.

Ein IFS-Gutachter untersuchte den Stellmotor der Dachluke und die Abzweigdose zur Verbindung mit der Elektroinstallation auf technische Defekte – die Komponenten waren in Ordnung. Auch der Leitungsschutzschalter funktionierte fehlerfrei. Die Anschlussleitung des Stellmotors war freigebrannt. Ein Kurzschluss durch eine beschädigte Leitungsisolation hatte das Feuer ausgelöst. Der betroffene Leitungsabschnitt lag in dem Raum zwischen der Dachisolation und der Dacheindeckung. Dieser Bereich war nach der Installation verdeckt und für niemanden erreichbar – für fast niemanden. Denn in der Halle wurden Naturfasern verarbeitet, und sie war ein beliebter Aufenthaltsort für Nagetiere. Eines davon hatte wahrscheinlich die Isolation einer Leitung angefressen.
