
Feuer im Fahrstuhl
Der Aufzug in einem Wohn- und Geschäftsgebäude funktionierte eines Vormittages nicht mehr. Seine Kabine war etwas oberhalb des dritten Stockwerks stehengeblieben. Der Hausmeister rief daraufhin einen Servicetechniker, und dieser stellte einen Brand im Bereich der Bedieneinheit fest, der zu diesem Zeitpunkt bereits von selbst erloschen war. Das IFS wurde beauftragt, die Brandursache zu ermitteln.

Gebrannt hatte es ausschließlich an den elektrischen Komponenten in der Aufzugskabine. Sie waren hinter einer Edelstahlklappe verbaut, die sich über die gesamte Kabinenhöhe ersteckte. Etwa auf Griffhöhe befanden sich die Reste der Bedientasten aus Kunststoff, die bei dem Feuer fast vollständig zerstört wurden. Nach dem Öffnen der Blende konnte der Gutachter sehen, dass die Isolation der daran angeschlossenen Adern vollständig verbrannt war. Die feindrähtigen Adern selbst waren durch eine starke Hitzeeinwirkung kaltbrüchig geworden.

An der Platine, die hinter der Blende unter den Bedientasten verbaut war, gab es hingegen keine Brandschäden. Das Spurenbild sprach gegen einen elektrotechnischen Defekt. Vielmehr war das Feuer an der Außenseite der Blende entstanden – jemand hatte die aus Kunststoff bestehenden Bedientasten in Brand gesetzt. Brände in Fahrstühlen tauchen immer wieder in den Medien auf. Eine technische Ursache gibt es zumeist nicht. Offenbar sind Aufzüge für Brandstifter ähnlich anziehend wie brennbare Gegenstände in Treppenhäusern.
