Frostschaden programmiert
Eine Leckage an einem Außenwandventil führte zum Wasserschaden in einer Kindertagesstätte. Der Außenwasserhahn war wenige Jahre zuvor, beim Bau des Gebäudes, installiert und noch nie benutzt worden. Im zweiten Jahr nach der Fertigstellung des Neubaus sollte der Kindergarten im Außengelände eine Matschanlage bekommen. Darum schloss eine Installationsfirma eine Kunststoffleitung an den Außenwasserhahn an, die zur geplanten Matschanlage führte. Als der Wasserschaden am Gebäude entdeckt wurde, war die Matschanlage noch nicht fertig, und das Außenwandventil samt angeschlossener Leitung wurde noch nicht benutzt.
Dennoch muss sich Wasser darin befunden haben, denn die Untersuchung des Außenwandventils ergab Undichtigkeiten, die durch eine starke Krafteinwirkung von innen entstanden waren. Ein klares Frostschadenbild. Vermutlich war nach der Installation die Leitung geprüft und anschließend nicht wieder entleert worden. Frostsichere Außenwandventile sind so konstruiert, dass sie sich nach der Benutzung selbstständig entleeren. Das können sie allerdings nur, wenn der Armaturenauslass frei ist. Darum muss zum Beispiel ein angeschlossener Gartenschlauch im Winter demontiert werden.
Ein vergessener Gartenschlauch hat schon zu so manchem Frostschaden an frostsicheren Außenarmaturen geführt. Diese Schäden werden häufig erst im Frühjahr entdeckt. In diesem Fall war der Frostschaden sogar gründlich programmiert: Die fest installierte Leitung zur Matschanlage verhinderte die automatische Entleerung. Früher oder später musste es zum Schaden kommen. Viele Frostschäden zeigen sich erst im Frühling, einige werden sogar erst im Sommer entdeckt. Die Schadenursache zeigt sich in diesen Fällen bei der Laboruntersuchung der betroffenen Komponenten durch charakteristische Bauteilschäden.