Ein Risiko bleibt immer
Am Vormittag ging bei der Leitstelle ein Notruf ein: Feuer in einem Mehrfamilienhaus. Die Flammen waren im Bereich der Loggia einer Wohnung im obersten Stockwerk entstanden und breiteten sich rasch nach oben aus. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte es in der betroffenen Wohnung und auf dem Dach. Letzteres wurde über die gesamte Gebäudebreite in Mitleidenschaft gezogen.
Von einer Krangondel aus konnte der IFS-Gutachter, der diesen Fall untersuchte, die Schadenstelle gut überblicken. Auf dem Dach zeichnete sich für das geschulte Auge ein deutlicher Brandschwerpunkt in dem Bereich ab, der an die Loggia der Brandwohnung grenzte. Das Spurenbild führte den Gutachter auf die Loggia und dort zu den verbrannten Resten einer Elektroleitung, die an einer Seite herabhing. An einer Stelle im freien Leitungsverlauf gab es Schmelzspuren, wie sie durch einen Kurzschluss mit Lichtbogenüberschlag entstehen. Die Schadenursache war gefunden.
Kurzschlüsse kommen vor. Manche lassen sich durch Überspannung oder das Einquetschen eines Kabels erklären. Doch das ist nicht immer der Fall. Auch wenn niemand einen Fehler macht, bleibt im Zusammenhang mit Elektrizität immer ein gewisses Brandrisiko. Das IFS ermittelt jedes Jahr mehr als 1000 Brandursachen und dokumentiert die Untersuchungsergebnisse in der eigenen Schadendatenbank. Bei rund einem Drittel wird das Feuer durch Elektrizität verursacht, wie die jährliche Brandursachenstatistik (LINK auf http://ifs-ev.org/schadenverhuetung/ursachstatistiken/brandursachenstatistik/) wieder und wieder bestätigt.